Dtsch Med Wochenschr 2006; 131: S125
DOI: 10.1055/s-2006-955049
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schlaganfall

StrokeO. Busse1 , W. Hacke1
  • 1Neurologische Klinik der Universität Heidelberg
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eingereicht: 13.01.2006

akzeptiert: 26.10.2006

Publication Date:
06 November 2006 (online)

Es ist unverkennbar, dass in den letzten Jahren beim Schlaganfall nicht nur diagnostische (z. B. Ultraschall, Bildgebung), sondern vor allem auch bahnbrechende therapeutische Fortschritte (Thrombolyse, Prävention mit Antithrombotika) erreicht werden konnten. Dazu existiert eine Vielzahl von therapeutischen Studien, die auch die prophylaktische Behandlung mit Antihypertensiva und Lipidsenkern einschließen, mit zum Teil unterschiedlichen und manchmal auch missverständlichen Ergebnissen.

Auch unter den Schlaganfall-Spezialisten in Deutschland herrscht keineswegs immer Einigkeit in der Anwendung unterschiedlicher therapeutischer Maßnahmen. Aus diesem Grunde haben wir am 23. November 2004 eine Konsensuskonferenz abgehalten, um die neuesten Studienergebnisse zu diskutieren und gemeinsame therapeutische Strategien zu entwickeln. Dabei haben wir uns - was nicht ganz einfach war - bei allen Fragen um einen Konsens bzw. um Empfehlungen bemüht, die in dieser Beilage vorgestellt werden. Sie entsprechen in großen Teilen den neuen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), die kürzlich im Georg-Thieme-Verlag erschienen sind. Die Beiträge dieses Heftes passierten ein Gutachterverfahren, in dem sie von ein bis zwei Experten gegengelesen und anschließend zur Publikation angenommen wurden.

In Anbetracht einer enormen wissenschaftlichen Aktivität bei der Erforschung des Schlaganfalls und vielen neuen Ergebnissen therapeutischer Studien, die gegebenenfalls in dem vorliegenden Supplement noch nicht berücksichtigt werden konnten, wäre sicher bald ein neuer Konsens sinnvoll. Unter dem Aspekt, dass gerade beim Schlaganfall „alles im Fluss” ist, müssen auch die Konsensbildungen der Experten und die Leitlinien gesehen werden.

Prof. O. Busse

Prof. W. Hacke

Prof. Dr. Otto Busse

Simeonscarreè 2

32427 Minden

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