DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2006; 4(04): 37
DOI: 10.1055/s-2006-957058
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Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Das Fulkrum - Auszug aus dem Journal of the Osteopathic Cranial Association,Jahrbuch von 1953

Thomas F. Schooley
D.O.
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Publication Date:
06 December 2006 (online)

Übersetzt von Tom Esser

Wenn alle Materie Bewegung hat und wenn alle Bewegung in ihrer primären Phase fluktuiert und wenn die Fluktuation aus zwei Zyklen besteht, einer expansiv, der andere kontraktiv, dann muss diese Fluktuation rhythmisch sein.

Wenn eine Phase die andere beeinflusst, dann muss es zwischen den zwei Phasen der Fluktuation einen energetischen Austausch geben.

Wenn Fluktuation in jeder Materie vorkommt, so muss es einen zentralen Punkt geben von welchem sie ausgeht, in welchem es keine Bewegung gibt, und dieser wird als Fulkrum bezeichnet.

Ebenfalls gilt es zu bedenken, dass es ein Fulkrum in jedem Atom, jedem Molekül und jeder Masse von Materie gibt.

Wenn sich das Fulkrum einer fluktuierenden Bewegung im Zentrum einer bestimmten Masse befindet, so zeigt dies, dass es keine anderen Krafteinwirkungen gibt, die diesen normalen rhythmischen Austausch von Energie beeinflussen, und man nennt diesen Zustand „in Gleichgewicht mit der Umgebung sein”.

Wenn aber eine Kraft von außen auf die Masse einwirkt, die nicht gleichmäßig auf die Außenfläche verteilt ist, dann gibt es eine Verschiebung dieses Zentrums der Fluktuation oder Bewegung so weit hin zu einem Ort, wo es möglich ist, eine kontinuierliche Fluktuation und somit einen Status des Seins aufrecht zu erhalten. Dieses jedoch verschiebt auch das Fulkrum der Bewegung zu einem anderen Ort in der Masse der Materie. Wenn das Fulkrum im Zentrum der Bewegung liegt, so ist es ebenfalls das Zentrum der Kraft oder die Energie, von der die Bewegung ausgeht.

Wenn man davon ausgeht, dass es in einem Fulkrum keine Bewegung, sondern nur Energie gibt, so muss man ebenfalls davon ausgehen, dass es keine veränderte Funktion der Materie am Fulkrum geben kann, weil Funktion eben Bewegung braucht. Deshalb kann man, wenn man die Bewegung und Funktion im Zentrum eines solchen Fulkrums anregt oder wieder in Gang setzt, die Masse der Materie kontrollieren und sie somit zu einer Bewegung hin zu einem natürlicheren Zustand ihres Seins bewegen. (In welcher es erschaffen wurde, um zu funktionieren.)

Dieses erreicht man, indem man das Zentrum des Fulkrums hin zur Gegend der veränderten Funktion führt und somit der Bewegung erlaubt, dass sie sich selber zu ihrem natürlichen Zustand adjustiert.