Rofo 2006; 178(12): 1182
DOI: 10.1055/s-2006-958807
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Mikrokalzifikationen der Brust - MRT beweist mäßige diagnostische Kompetenz

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Publication Date:
19 December 2006 (online)

 

Bei einer großen Zahl klinisch okkulter Mammakarzinome sind mammografische Mikrokalzifikationen der einzige Hinweis auf ein Malignom. Der Stellenwert der Kernspintomografie (MRT) für die Einordnung solcher Mikrokalzifikationen ist umstritten. Er war Gegenstand einer Multizenterstudie von M. Bazzocchi et al. (AJR 2006; 186: 1723-1732).

Die Autoren untersuchten 112 Patientinnen mit einer dynamischen, dreidimensionalen und kontrastverstärkten MRT. Alle Kliniken waren in der Beurteilung von Mammografien erfahren und verfügten über MRT-Equipment. Die Patientinnen waren mindestens 18 Jahre alt und hatten mammografisch verdächtige Mikrokalzifikationen (BI-RADS 4 oder 5).

Mikroverkalkungen in der Mammografie sind ein Verdachtsmoment für ein Malignom der Brust (Bild: M. Müller-Schimpfle et al. Radiologie up2date 2002; 2: 369-385).

2 Wochen nach der MRT erfolgte eine Mammabiopsie zur pathologischen Klassifizierung. Hierbei ergaben sich 37 gutartige Befunde, die sich in 28 Fällen als Cluster von Mikrokalzifikationen und bei 9 weiteren Patientinnen mit zusätzlicher Opazität im Sinne einer soliden Raumforderung darstellten. 33 duktale Carcinoma in situ (DCIS) lagen vor, 22 davon als Cluster von Mikrokalzifikationen erkennbar, 11 mit zusätzlicher Opazität. 42 Frauen hatten invasive Karzinome, die sich 24-mal als Cluster von Mikrokalzifikationen darstellten. Der Anteil von Aufnahmen mit Clustern plus Opazität war mit 18 Fällen im Vergleich zu den DICS höher.

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