Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2006; 3(4): 223-225
DOI: 10.1055/s-2006-971072
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Psychosozial und Interdisziplinär: Patientinnentag für Mammakarzinomerkrankte

I. Klank-Rießen, D. Seitz, S. Zipfel, D. Wallwiener, A. Marmé
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Publication Date:
16 February 2007 (online)

 

In einer Erhebung der Universitätsfrauenklinik Tübingen in Kooperation mit der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Tübingen, durchgeführt von Oktober 2005 bis April 2006, wurden Mammkarzinom-Patientinnen mit Erstdiagnose bei Aufnahme hinsichtlich ihres subjektiven Wunsches nach psychosozialer Begleitung befragt.

Deckungsgleich mit bisherigen Studien gaben ca. 40% der befragten Frauen einen Wunsch nach psychosozialer Begleitung an (z.B. Köllner et al, 2003; Weidner et al, 2005). Generell ist von Seiten der Patientinnen das bekundete Interesse an psychosozialer Betreuung, Selbsthilfe und Information im Allgemeinen sehr groß, erstaunlicherweise die Akzeptanz der vorhandenen Angebote eher gering (Neises et al., 2003; Weidner et al. 2005). Dabei konnte gezeigt werden, dass niederschwellige, zeitlich limitierte Einzel- und Gruppentherapien die Lebensqualität verbessern können. Auch können hoch belastete Patientinnen von verschiedenen therapeutischen Ansätzen mit anhaltender Reduktion von Angst und Depressivität profitieren (Kruse et al. 2003; Keller 2004). Patientinnentage, mit den Schwerpunkten Informationsvermittlung über die Erkrankung, Behandlung und Nachsorge sind sehr weit verbreitet. Auch gibt es bereits Patientinnentage, die ein einzelnes interventionelles therapeutisches Angebot anbieten (z.B. Körting, 2005, Neises et al. 2003). Die Idee des psychosozialen Patientinnentages, der interdisziplinäre psychosoziale therapeutische Gruppenangebote in einer größeren Vielfalt anbietet und evaluiert, ist bisher in der Literatur nicht beschrieben.

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