psychoneuro 2007; 33(11): 485
DOI: 10.1055/s-2007-1010988
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Einfaches Handling, keine Sedierung - Piribedil beim Parkinsonsyndrom

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Publication Date:
20 December 2007 (online)

 
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Bei Parkinson sind dopaminerge Substanzen wie L-Dopa und Dopaminagonisten heute die wichtigste medikamentöse Therapieoption. Insbesondere in der Frühphase der Erkrankung werden nach den nationalen und internationalen Therapieleitlinien Dopaminagonisten, besonders bei jungen Patienten, empfohlen.

Ab November 2007 steht in Deutschland mit Piribedil (Clarium®) ein neuer non-ergoliner Dopaminagonist zur Verfügung. Piribedil ist sowohl zur Monotherapie, als auch zur Kombinationstherapie mit L-Dopa zugelassen, wie Prof. Wolfgang Jost, Wiesbaden, auf der Einführungspressekonferenz vorstellte.

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Wirk- und Sicherheitsprofil

Piribedil wirkt agonistisch auf D2- und D3-Rezeptoren. 5-HT2B-Rezeptoren werden nicht beeinflusst, sodass die Entwicklung kardialer Fibrosen daher nicht zu erwarten ist. Im Gegensatz zu anderen Dopaminagonisten wirkt Piribedil zusätzlich antagonistisch auf präsynaptische α2A+C-noradrenerge Rezeptoren. Sedierung und exzessive Tagesmüdigkeit sind daher nicht zu erwarten.

In Frankreich ist Peribedil bereits seit mehreren Jahren zur Behandlung des Parkinsonsyndroms zugelassen. Insgesamt wurden damit bereits rund 52 Millionen Patienten behandelt. Piribedil ist gut verträglich und weist nur geringe sedierende Effekte auf. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Schwindel, orthostatische Hypotension, Insomnie und Verstopfung.

Die Substanz wird in einer retardierten Formulierung auf den Markt kommen, die eine gleichmäßige Plasmakonzentration gewährleistet. Ein wesentlicher Vorteil ist die einfache Handhabung, wie Jost ausführte. "Mit nur einer einzigen Wirkstärke (50 mg Tabletten) ist die Aufdosierung von Therapiebeginn bis zur individuellen Erhaltungsdosis sowohl in der Monotherapie als auch in der Kombinationstherapie mit L-Dopa möglich."

In der Monotherapie wird eine Mindestdosierung von 150 mg/d empfohlen, die in Abhängigkeit des klinischen Effektes auf 250 mg/d gesteigert werden kann. Aufgrund der vorliegenden Studien und klinischen Erfahrungen ist davon auszugehen, dass die meisten Patienten mit einer Tagesdosis von 200 mg gut eingestellt sind. Im Rahmen von klinischen Studien wurden auch höhere Tagesdosen (bis 400 mg) toleriert und mit gutem Effekt eingesetzt.

KW

Quelle: Pressekonferenz "Piribedil - ein neuer Non-Ergot-Dopaminagonist mit einzigartigem Wirkprofil" am 22. Oktober 2007 in Paris, veranstaltet von Desitin

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Literatur

  • 01 Rascol O . et al . Mov Disord. 2006;  21 (12) 2110-5
  • 02 Castro-Caldas A . et al . Mov Disord. 2006;  21 (4) 500-9
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Literatur

  • 01 Rascol O . et al . Mov Disord. 2006;  21 (12) 2110-5
  • 02 Castro-Caldas A . et al . Mov Disord. 2006;  21 (4) 500-9