Bereits vor 3000 Jahren im alten Ägypten wurden Amputationen vorgenommen, womit sie
zu den ältesten chirurgischen Maßnahmen in der Geschichte der Medizin gehören.
Heute werden noch (nach Angaben der AOK) pro Jahr in Deutschland etwa 50000 Amputationen
allein der unteren Extremitäten durchgeführt. Ursachen können Unfälle, maligne Erkrankungen,
Infektionen, arterielle Durchblutungsstörungen, Infektionen in der Folge einer Verletzung
oder Diabetes mellitus sein.
Die Entscheidung zur Amputation ist immer schwierig, sollte vom erfahrensten Chirurgen
getroffen werden und muss im Notfall rasch erfolgen.
Amputationstechniken, die sich historisch aus der Kriegschirurgie entwickelten, sind
heute an den oberen wie an den unteren Extremitäten technisch weiterentwickelt worden.
Sie orientieren sich überwiegend an funktionellen Anforderungen nach dem Eingriff.
Mehr noch als die Operationstechnik hat die prothetische Versorgung in den letzten
20 Jahren einen ungeheuren Fortschritt erlebt: Durch moderne Technologie und Werkstoffe
muss ein Amputierter heute auf viel weniger Aktivitäten und Komfort verzichten. Und
doch ist eine Amputation ein wahrhaftig gravierender „Einschnitt” in das Leben jedes
Betroffenen. Umso wichtiger ist die kompetente psychologische Betreuung in der Vorbereitung
oder noch mehr nach einer notwendigen Amputation.
All diese Themen werden in dem vorliegenden Heft von ausgewiesenen Spezialisten ihres
Fachs angesprochen. Die Beiträge sollen zu mehr Verständnis für ein sehr ernstes und
lange Zeit tabuisiertes Problem führen.
Wir wünschen Ihnen eine geruhsame Advents- und Weihnachtszeit und alles Gute für das
kommende Jahr 2008