Der Klinikarzt 2007; 36(12): 710
DOI: 10.1055/s-2007-1019452
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Individuelles Risiko ist ausschlaggebend - Hohes Cholesterin immer therapieren?

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Publication Date:
07 January 2008 (online)

 
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Sind Cholesterinwerte über 200 mg/dl grundsätzlich behandlungsbedüftig? Tatsächlich besteht eine kontinuierliche Beziehung zwischen der Höhe der Cholesterinkonzentration im Blut und dem Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Ein Schwellenwert, unter dem beispielsweies kein Infarkt geschehen kann, existiert jedoch nicht. Der Cholesterinwert ist bei der Ermittlung des individuellen Risikos vielmehr einer von vielen Risikofaktoren aus deren Summe sich die Notwendigkeit für eine Behandlung ableiten lässt (Gesamtrisiko).

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Tab. 1 LDL-Zielwerte in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Risiko

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Wann therapieren?

Damit entfallen starre Grenzwerte, eine Cholesterinkonzentration über 200 mg/dl kann daher sowohl behandlungsbedürftig wie auch oft ohne prognostische Bedeutung sein. Entscheidender Faktor ist vielmehr das LDL-Cholesterin, dessen Zielwert vom individuellen Risiko bestimmt ist. Je mehr Risikofaktoren ein Patient aufweist desto niedriger muss das LDL-Ziel sein. Nur bei genetisch bedingten familiären Fettstoffwechselstörungen kann man davon ausgehen, dass die oft weit über diesen Grenzwert erhöhten Cholesterinkonzentrationen in jedem Fall einer Therapie bedürfen.

Quelle: Pressmitteilung "Eine klärende Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V.", München

 
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Tab. 1 LDL-Zielwerte in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Risiko