Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2007; 14(4): 193
DOI: 10.1055/s-2007-1022651
DGLRM-Mitteilungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

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Publication Date:
18 January 2008 (online)

 
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    Helmut Landgraf

    drei Jahre sind vergangen. Drei Jahre, in denen ich immer wieder - zugegebenermaßen fast immer auf die letzte Minute - ein "Wort des Präsidenten" verfassen durfte. Diese drei Jahre sind im Nu vergangen, sie waren voll mit interessanten, überwiegend auch angenehmen und erfreulichen Ereignissen. Dass das Ganze mit Arbeit verbunden ist, ist die Kehrseite der Medaille, aber auch das gehört natürlich dazu.

    Mehrere Dinge lagen bzw. liegen mir auch immer noch am Herzen. Das ist zum einen die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin als wissenschaftlich orientierte Gesellschaft zu erhalten. Dies war die Intention der Gründer dieser Gesellschaft und dies hat auch heute noch Bedeutung. Waren es damals die Grundlagen der Höhenphysiologie und der mit dem Fliegen an sich verbundenen physiologischen Probleme, die damals erforscht wurden, so sind es heute Fragen der Fliegertauglichkeit, der Tauglichkeitskriterien, der Untersuchungsintervalle, aber auch Fragen der Flug- und Reisemedizin, die in vielen Aspekten noch einer Klärung bedürfen.

    Zugegeben, es gibt nicht sehr viel wissenschaftliche Aktivitäten gerade zu diesen Fragestellungen hier in Deutschland bzw. Europa, aber es gibt doch immer wieder Ansätze und ich denke, wir sollten alles tun, diese Ansätze zu fördern. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese nun in großen Forschungseinrichtungen oder in kleinen klinischen Einheiten zu finden sind. Ich hoffe sehr, dass die DGLRM auch in Zukunft diesen Weg weiter gehen wird.

    Das zweite Anliegen, das mich bewegt, ist flugmedizinische Tätigkeit und flugmedizinische Wissenschaft bei uns auf eine breite internationale Basis zu stellen. Hier bietet sich natürlich Europa an, denn zum einen werden wir von EASA ("European Aviation Safety Agency") nicht gehört, wenn wir uns nicht auf europäischer Ebene formulieren können und zum anderen sind wir als Gesellschaft zu klein, um eine entsprechende Schlagkraft zu entwickeln. Dies kann nur auf einer höheren Ebene geschehen und ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, die "European Society of Aerospace Medicine" (ESAM) ins Leben zu rufen.

    Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als Frau Dr. Ruge und ich im Herbst 2005 vor all den Vertretern der europäischen flugmedizinischen Gesellschaften in Warschau saßen und versucht haben, diesen zu erklären, was uns bewegt und warum wir eine europäische Organisation für notwendig erachten. Glücklicherweise gab es damals einige - wenn zunächst auch wenige - Kollegen, die wie wir die Bedeutung bzw. die Notwendigkeit dieser Entwicklung gesehen haben. Nun hat sich diese Idee doch durchgesetzt: Wir haben uns Ende November 2007 bereits auf der zweiten Generalversammlung von ESAM in Brüssel getroffen.

    Unsere DGLRM-Jahrestagungen, die ja nun seit vielen Jahren im Rahmen der Medizin und Mobilität (M+M) stattfinden, haben sich als recht stabil, gut besucht und inhaltlich attraktiv erwiesen. Wie viele von Ihnen auf der Mitgliederversammlung schon erfahren haben, wird sich bei der Organisation dieser Veranstaltung einiges ändern. Das DLR wird - wie Prof. Gerzer mitteilte - in Zukunft nicht mehr selbst Ausrichter dieser Veranstaltung sein, hier will man sich auf rein wissenschaftliche Veranstaltungen konzentrieren, M+M aber trotzdem weiter unterstützen.

    Wenn wir den oben skizzierten Weg der Orientierung nach Europa konsequent weitergehen, ist es natürlich nur sinnvoll, auch Kongresse auf internationaler Ebene stattfinden zu lassen und genau dies ist für das Jahr 2008 geplant. Hier haben wir das Angebot von Prof. Stüben, eine europäische Veranstaltung zusammen mit dem FAA-Refresher-Kurs der Akademie für Flug- und Reisemedizin in Wiesbaden auszurichten. Ich halte das für eine hervorragende Idee und werde bei ESAM dafür werben, den ersten europäischen flugmedizinischen Kongress im Rahmen dieser Veranstaltung zu organisieren.

    Zuletzt noch eine persönliche Bemerkung: Während meiner Tätigkeit als Präsident dieser Gesellschaft habe ich viele positive Erlebnisse gehabt. Ich habe die kollegiale und freundliche Art der Zusammenarbeit im Vorstand, im Vorstandsrat und der gesamten Gesellschaft sehr geschätzt und bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich dafür.

    Besonderer Dank gilt meinen Kollegen vom Vorstand, insbesondere meinem Vorgänger Dr. Hans Pongratz, der - wo immer es nötig war - mir mit Rat und Tat unter die Arme gegriffen, mich entlastet und hervorragend unsere internationalen Verbindungen zu ASMA gehalten und auch ausgebaut hat.

    Wie Sie sehen oder lesen, ich scheide also mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge, denn es kommen viele schwere Aufgaben auf den neuen Vorstand zu. Sicher ist es sinnvoll, neuen Schwung in die Gesellschaft und junge Leute in Verantwortung zu bringen und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, selbst zu gestalten. In diesem Sinne wünsche ich meinem Nachfolger und allen denen, die in Zukunft Verantwortung für die DGLRM tragen werden viel Glück, viel Erfolg und eine zu allen Zeiten gute Zusammenarbeit.

    Zum letzten Mal von dieser Stelle

    herzlichst Ihr

    Prof. Dr. med. H. Landgraf

     
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    Helmut Landgraf