Pneumologie 2007; 61(3): 181-193
DOI: 10.1055/s-2007-959183
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Aktuelle Diagnostik und Therapie der akuten Lungenembolie

Diagnosis and Treatment of Acute Pulmonary EmbolismH.  Worth1
  • 1Medizinische Klinik I, Klinikum Fürth
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Publication Date:
07 March 2007 (online)

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Zusammenfassung

Die akute Lungenembolie (LE) stellt ein lebensbedrohliches Krankheitsbild dar, dessen Prognose entscheidend von einer frühzeitigen Diagnostik und einer adäquaten gerinnungshemmenden Therapie abhängig ist. Häufige, aber unspezifische Symptome einer Lungenembolie sind akut einsetzende Atemnot, Thoraxschmerz und Hämoptysen, seltener treten Synkopen auf. Die Basisdiagnostik (Vitalparameter, Röntgenaufnahme der Thoraxorgane, EKG, Blutgasanalyse) kann den klinischen Verdacht auf eine Lungenembolie erhärten oder abschwächen, jedoch nicht definitiv festlegen. Aus Anamnese, klinischen Befunden und Basisdiagnostik sollte die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer LE vor Durchführung einer bildgebenden Diagnostik bestimmt werden. Bei geringer klinischer Wahrscheinlichkeit und normalen Werten für die D-Dimere ist eine akute LE weitgehend ausgeschlossen. Wichtigstes, bildgebendes Verfahren zum Nachweis der LE ist das Spiral-CT mit Darstellung der Pulmonalarterien.

Die Basis der Akuttherapie der LE besteht in der Antikoagulation mit unfraktioniertem oder dem einfacher handhabbaren niedermolekularen Heparin. Bei hämodynamischer Instabilität infolge einer massiven LE sollte die schnelle echokardiographische Bestätigung der rechtsventrikulären Dysfunktion erfolgen und sofort mit einer rekanalisierenden Behandlung, in der Regel mit Thrombolytika, begonnen werden. Im Anschluss an die Akuttherapie erfolgt eine Antikoagulation zur Rezidivprophylaxe, deren Dauer vom individuellen Risiko eines LE-Rezidivs abhängt.

Prof. Dr. med. H. Worth

Medizinische Klinik I

Jakob-Henle-Str. 1

90766 Fürth

Email: med1@klinikum-fuerth.de