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DOI: 10.1055/s-2007-980282
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Allergologie - Berufsbedingtes Asthma durch Narkosegase
Publication History
Publication Date:
24 May 2007 (online)
Die Liste der Berufsallergene für Ärzte und medizinisches Fachpersonal wird um die Narkosegase Sevofluran und Isofluran erweitert. Diese beiden Narkosegase werden von A. D. Vellore et al. aus England als Verursacher von Konjunktivitis, Rhinitis und Asthma beschrieben. Allergy 2006; 61: 1485-1486
Seit längerem ist bekannt, dass Isofluran eine Kontaktdermatits auslösen kann. Erstmals wird jetzt bei 3 Mitgliedern einer Anästhesieabteilung das Auftreten von Asthma bronchiale, Rhinitis und Konjunktivitis als Folge von Sensibilisierungen gegen Sevofluran und Isofluran beschrieben. Anamnestisch klagten diese Patienten während der Arbeitszeit über Brustenge, Giemen und Atemnot, meist zusammen mit rhinitischen und konjunktivalen Reizerscheinungen, gelegentlich auch über Gesichtsschwellungen. In der arbeitsfreien Zeit besserten sich die Beschwerden. Die allergische Genese der Atemwegssymptomatik wurde durch positive inhalative Provokationstests gesichert, wobei die Gase über eine Maske oder in einer Provokationskammer eingeatmet wurden. In für allergische Erkrankungen typischer Weise stellte sich neben dem Anstieg des Bronchialwiderstandes nach spezifischer Provokation eine erhöhte Metacholin-Empfindlichkeit des Bronchialsystems ein. Nach Wechsel an einen allergenarmen Arbeitsplatz verschwanden die Beschwerden.
#Bewertung
Kommt es bei medizinischem Fachpersonal zu allergischer Symptomatik, insbesondere Asthma bronchiale, sollte bei Mitarbeitern der Anästhesieabteilung auch an Sensibilisierungen gegen Sevofluran und Isofluran gedacht werden, obwohl gerade diese Narkosegase wegen ihrer bronchodilatorischen Wirkung bei der Narkose von Asthmatikern eingesetzt werden. |
Referiert und bewertet von D. Bruchhausen, Wuppertal