Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4(2): 69-72
DOI: 10.1055/s-2007-980308
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Onkologie - Non-Compliance in der adjuvanten, endokrinen Therapie des Mammakarzinoms

P. Hadji, C. Jackisch, M. Blettner, N. Harbeck, H.-J. Lueck, R. Kreienberg
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Publication Date:
14 June 2007 (online)

 

Die optimale Dauer der adjuvante endokrine Therapie des Mammakarzinoms in der Postmenopause ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Derzeit wird von einer mindestens 5-jährigen Behandlungsdauer ausgegangen. Eine mangelnde Compliance gefährdet die möglichen Behandlungserfolge, beeinflusst die Lebensqualität Betroffener sowie die Ergebnisse von Arzneimittel-Studien und verursacht zusätzliche Kosten (1-3).

Während das Compliance-Problem bei chronischen Erkrankungen wie Hypertonie, Diabetes, Hyperlipidämie, Osteoporose u.a. hinreichend belegt, ist, gibt es wenig Untersuchungen zur Therapietreue in der Onkologie, obwohl gerade dort mit dem Ziel einer besseren Lebensqualität zunehmend oral zu verabreichende Therapien entwickelt werden, deren Wirksamkeit durch eine mangelnde Compliance gefährdet werden kann. Untersuchungen weisen darauf hin, dass Non-Compliance auch in der adjuvanten endokrinen Brustkrebstherapie verbreitet ist: So lassen deutsche Apothekendaten vermuten, dass zirka jede dritte Patientin die Therapie bereits nach 3 Monaten selbstständig abbricht (4).

Das 2006 begonnene PACT-Programm (Patient's Anastrozole Compliance to Therapy) untersucht erstmals auf wissenschaftlich hohem Niveau die Gründe und das Ausmaß der mangelnden Therapietreue in der adjuvanten Mammakarzinomtherapie unter dem Aromatasehemmer Anastrozol und prüft, ob durch eine Intervention in Form von Motivationsbriefen und Informationsbroschüren die Therapietreue verbessert werden kann.