Diabetes aktuell 2007; 5(2): 51
DOI: 10.1055/s-2007-985295
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Deutschland ist Spitze - Amputationszahlen bei Typ-2-Diabetikern

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Publication Date:
16 July 2007 (online)

 
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    Bis zu 10 % aller Diabetespatienten haben im Verlauf ihrer Erkrankung Probleme mit den Füßen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Amputationen. Diese könnten verhindert werden, wenn Patienten ihre Füße sorgfältig pflegen und wenn kleine Verletzungen frühzeitig fachkundig behandelt würden. Zusammen mit der Bundesärztekammer und acht weiteren Fachgesellschaften hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) deshalb eine Nationale Versorgungsleitlinie "Präventions- und Behandlungsstrategien für Fußkomplikationen" herausgegeben. Die DDG weist seit langem darauf hin, dass nur eine gute Fußpflege und die rechtzeitige Behandlung von Fußproblemen die Zahl der Fuß- und Beinamputationen senken kann. Sie ist in Deutschland erschreckend hoch: Jedes Jahr werden mehr als 29 000 Amputationen durchgeführt, bei denen Teile von Fuß oder Bein entfernt werden. Im Vergleich zu einigen europäischen Ländern nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein. "Neuere Publikationen lassen sogar noch höhere Amputationszahlen vermuten", heißt es in der Nationalen Versorgungsleitlinie.

    Die NVL regt die regelmäßige Selbstuntersuchung der Füße durch die Patienten an, gibt Tipps zur Fußpflege und zur Wahl des geeigneten Schuhwerks. Patienten, Familienangehörige und alle an der Behandlung beteiligten Personen sollten gezielt geschult werden, lautet einer der Vorschläge der DDG, die von der NVL übernommen wurde. Ärzten wird erläutert, wie sie die Füße ihrer

    Patienten regelmäßig untersuchen und die Probleme frühzeitig behandeln können.

    Die DDG verspricht sich von der NVL eine Verbesserung der Behandlung insbesondere der Typ-2-Diabetiker. Sie appelliert an alle Ärzte, die neue Leitlinie umzusetzen und ihre Patienten verstärkt auf die Problemzone Fuß hinzuweisen.

    Quelle: Pressestelle DDG

     
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