Quelle: King DE, Mainous AG, Geesey ME. Turning back the clock: adopting a healthy lifestyle
in middle age. Am J Med 2007; 120 (7): 598-603
Thema: Nur verhältnismäßig wenigen Menschen gelingt es, dauerhaft "gesünder zu leben" -
obwohl man von einer solchen Modifikation des eigenen Lebensstils positive Effekte
auf die Gesundheit und insbesondere das kardiovaskuläre Risiko erwarten kann. Wie
groß der Einfluss eines gesunden Lebensstils auf das kardiovaskuläre Risiko ist und
wie viele Menschen ihr Leben dauerhaft umstellen können, dies untersuchte jetzt ein
US-amerikanisches Forscherteam.
Projekt: Dr. Dana King, Charleston (South Carolina, USA), und ihre Kollegen analysierten hierzu
die Daten von 15 708 Teilnehmern der "Atherosclerosis Risk in Communities Study" im
Alter von 45-64 Jahren. An einen "gesunden Lebensstil" stellten sie vier Anforderungen:
Hierzu mussten die Studienteilnehmer mindestens fünfmal täglich Obst und Gemüse essen
und pro Woche mindestens 2,5 Stunden Sport treiben. Zudem mussten sie ihr Gewicht
halten (Body-Mass-Index 18,5-30 kg/m2) und durften nicht rauchen.
Ergebnis: Zu Beginn der Untersuchung erfüllten 8,5 % der Studienteilnehmer diese Kriterien.
Nach sechs Jahren hatten weitere 8,4 % ihren Lebensstil an die Vorgaben angepasst
- und profitierten davon: Denn innerhalb der nächsten vier Jahre sank ihr kardiovaskuläres
Risiko deutlich. Nur 11,7 % dieser Probanden erlitten ein kardiovaskuläres Ereignis,
in der Vergleichsgruppe waren dies 16,5 % (p < 0,001). Auch die Mortalitätsrate war
unter einem gesunden Lebensstil deutlich geringer (2,5 versus 4,2 %; p = 0,009). Dies
entspricht immerhin einer relativen Risikoreduktion von 35 bzw. 40 %.
Fazit: Das Studienergebnis ist sicherlich nicht überraschend. Doch es betont einmal mehr,
wie wichtig gute Interventionsprogramme sind. Die Uhr, sprich das kardiovaskuläre
Risiko, lässt sich also zurückdrehen - auch im mittleren Lebensalter!
Schlüsselwörter: gesunder Lebensstil - kardiovaskuläres Risiko - Mortalität