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DOI: 10.1055/s-2007-985762
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Südstaaten USA - Steigende Fallzahlen der Neurozystizerkose
Publication History
Publication Date:
03 August 2007 (online)

Abb. 1 Ei von Taenia sp. aus einer Stuhlprobe. Da die zirka 30-40 µm großen Eier von Taenia saginata und T. solium sehr ähnlich aussehen und meist nur spärlich im Stuhl zu finden sind, eignen sie sich nicht zur Differenzialdiagnose. Die Unterscheidung von T. saginata und T. solium kann beispielsweise anhand der Anzahl der Uterusäste in den Proglottiden durchgeführt werden (T. saginata: mehr als zwölf; T. solium: maximal zehn).
Nach Angaben regionaler Gesundheitsbehörden wird im Süden der USA, speziell in den an Mexiko grenzenden Bundesstaaten, die Neurozystizerkose (Erreger: Schweinebandwurm, Taenia solium) zu einem immer stärker wachsenden Gesundheitsproblem. Wie basierend auf einer aktuell veröffentlichten Studie beispielsweise gezeigt werden konnte, traten 60 % aller Todesfälle in den USA zwischen 1990 und 2002 aufgrund der Neurozystizerkose in Kalifornien auf. Die meisten der Patienten sind Immigranten (187 oder 85 %), wobei 137 (62 %) der Betroffenen aus Mexiko stammen.
In Kalifornien sind im Jahr 2004 insgesamt 65 Menschen an der Neurozystizerkose erkrankt, im Jahr 2005 waren es 44 und in den ersten zehn Monaten des Jahres 2006 insgesamt 45. Problematisch bei der Neurozystizerkose ist die sehr lange Inkubationszeit, die bis zu mehrere Jahre betragen kann. Bei der aktuellen Entwicklung ist zurzeit nicht klar, ob die steigende Zahl an Neurozystizerkose-Erkrankungen ein Resultat der steigenden Immigration ist oder ob es sich um ein steigendes Risiko bezüglich der Infektion mit Taenia solium in den südlichen US-Bundesstaaten handelt.
Foto: Riebold D und Reisinger EC, Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten am Universitätsklinikum Rostock
Dr. med. Raymund Lösch und Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan
#Quellen
Quellen

Abb. 1 Ei von Taenia sp. aus einer Stuhlprobe. Da die zirka 30-40 µm großen Eier von Taenia saginata und T. solium sehr ähnlich aussehen und meist nur spärlich im Stuhl zu finden sind, eignen sie sich nicht zur Differenzialdiagnose. Die Unterscheidung von T. saginata und T. solium kann beispielsweise anhand der Anzahl der Uterusäste in den Proglottiden durchgeführt werden (T. saginata: mehr als zwölf; T. solium: maximal zehn).