Die Dialektisch-behaviorale Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (DBT) bereichert
seit Anfang der 90er-Jahre die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapieverfahren
in der Behandlung von Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen um ein
spezielles Konzept der balancierten Beziehungsgestaltung. Veränderungsorientierte,
fordernde und eher klassisch kognitiv-verhaltenstherapeutische Techniken werden durch
annehmende und unterstützende Strategien wie spezielle Validierungsstrategien balanciert.
Auch beim Aufbau von Fertigkeiten balanciert das Üben mentaler Achtsamkeitsfertigkeiten
mit adaptierten meditativen Übungen aus dem ZEN im Sinne einer Verbesserung der Fähigkeit
zum Annehmen und Loslassen den Aufbau von behavioralen Verhaltensfertigkeiten. Obwohl
die wissenschaftlichen Evidenzen für die Effektivität der DBT heute überzeugend sind,
werden nicht alle Borderline-Patientinnen mit diesem Verfahren erreicht. Eine Reihe
von neueren Entwicklungen von DBT-Konzepten für spezielle Patientengruppen oder in
speziellen Settings kann diese Behandlungsform zukünftig für mehr Patientinnen zugänglich
machen. Das Grundkonzept der DBT wird beschrieben und einige Weiterentwicklungen werden
exemplarisch erläutert.
Borderline-Persönlichkeitsstörung - BPS - Dialektisch-behaviorale Therapie - DBT -
Verhaltenstherapie