Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2007; 42(9): 616-622
DOI: 10.1055/s-2007-990210
Fachwissen
Topthema: Kinderanästhesie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Regionalanästhesie bei Früh- und Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern

Regional anesthesia in preterm, newborns and small infantsClaudia Höhne
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Publication Date:
04 September 2007 (online)

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Zusammenfassung

Regionalanästhesieverfahren erlangen sowohl intraoperativ als Supplement bei kurzen Eingriffen als auch zur adäquaten postoperativen Analgesie zunehmend an Bedeutung in der Kinderanästhesie. Es gibt jedoch spezielle Anforderungen an die postoperative Schmerztherapie bis zum Kleinkindesalter. Hingewiesen wird auf Besonderheiten der Anwendung von Lokalanästhetika bei Früh- und Neugeborenen, auf Adjuvanzien und auf spezielle Verfahren, wie die Kaudalanästhesie wird eingegangen.

Abstract

Regional anesthesia has many advantages as intraoperative and more important as postoperative analgesia in pediatric anesthesia. There are special requirements for a sufficient acute pain management in preterms, newborns and small infants. This review focuses these special features regarding to local anesthetics and supplements, caudal and spinal anesthesia, and peripheral blockades.

Kernaussagen

  • Die Regionalanästhesie wird bei Kindern fast immer mit einer Allgemeinanästhesie kombiniert und kann eine suffiziente postoperative Schmerztherapie gewährleisten.

  • Als langwirksames Lokalanästhetikum ist Bupivacain am besten untersucht, aber auch Ropivacain und Levobupivacain finden zunehmend in der Kinderanästhesie Anwendung.

  • Die Kaudalanästhesie ist ein sicheres Verfahren zur Analgesie nach Eingriffen an den unteren Extremitäten, im Leistenbereich und abdominal/urologisch bis Th7 bei Kindern bis 25kg und bis ca. zum 6. Lebensjahr.

  • Clonidin kann als Adjuvans zur Kaudalanästhesie die Wirkdauer verlängern und in einer Dosierung von 2-3μg/kg empfohlen werden.

  • Die Spinalanästhesie beim wachen Kind sollte Kinderanästhesiezentren vorbehalten sein und kann bei ehemaligen Frühgeborenen und Neugeborenen angewendet werden.

  • Epidurale Katheter können erfolgreich mittels sonographischer Kontrolle platziert werden und ermöglichen eine suffiziente Analgesie u.a. nach großen chirurgischen Eingriffen.

  • Periphere Blockaden wie der Peniswurzelblock sind sehr sichere Verfahren, die einfach anwendbar sind und aufgrund der guten und langdauernden Analgesie zur Patienten zufriedenheit beitragen können.

Literaturverzeichnis

Dr. med. Claudia Höhne

Email: Claudia.Hoehne@medizin.uni-leipzig.de.