Extramurale Ausbreitung von Rektumkarzinomen - Dünnschicht-MRT ermöglicht präzises präoperatives Staging

Die genaue Kenntnis der extramuralen Ausbreitung eines Tumors hat großen Einfluss auf die Prognose und die weitere Behandlung des Patienten. Die Mercury Study Group aus Großbritannien untersuchte in diesem Zusammenhang die Genauigkeit des präoperativen Stagings mittels Dünnschicht-Magnetresonanztomografie (MRT) bei Patienten mit Rektumkarzinom. Radiology 2007; 243: 132-139

Die MERCURY-Studie (Magnetic Resonance Imaging and Rectal Cancer European Equivalence) widmete sich dem Vergleich der per MRT und durch histopathologische Untersuchungen ermittelten extramuralen Ausbreitung von Rektumkarzinomen. Zwischen Februar 2002 und Oktober 2003 stimmten insgesamt 679 konsekutive Patienten mit einem Adenokarzinom des Rektums einer Teilnahme zu.

Alle beteiligten Spezialisten für gastrointestinale Radiologie nahmen an Trainingsmaßnahmen für die bildgebenden Verfahren teil, was eine standardisierte Aufnahmetechnik gewährleistete. Die standardisierten MRT-Aufnahmen wurden prospektiv und einzeln nach bewährten Kriterien durch die Radiologen erfasst und interpretiert. Für die Analyse durch die Histopathologen, die zuvor ebenfalls an einer Trainingsmaßnahme teilgenommen hatten, wurde die maximale extramurale Tiefe der Tumorausbreitung als Abstand des äußeren Randes der longitudinalen Muscularis Propria zum äußeren Rand des Tumors definiert und erfasst.

Von 295 der 311 Patienten (183 Männer und 128 Frauen im Durchschnittsalter von 67 Jahren), bei denen eine Primäroperation durchgeführt wurde und deren Daten folglich für die vorliegende Studie von Interesse waren, lag sowohl die per MRT als auch die histopathologisch bestimmte extramurale Tiefe der Tumorinvasion (EMD) vor. Die durchschnittliche per MRT ermittelte EMD betrug 2,80 ± 4,60 mm (Mittelwert ± Standardabweichung). Die histopathologisch bestimmte EMD lag bei 2,81 ± 4,28 mm.