Rofo 2007; 179(10): 1006
DOI: 10.1055/s-2007-990991
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Atypischer Brustschmerz - CT-Angiografie in einer Untersuchung möglich

Further Information

Publication History

Publication Date:
25 September 2007 (online)

 

Die kombinierte simultane Darstellung von Pulmonalarterien, Koronarien und thorakaler Aorta mittels Multidetektor-CT-Angiografie ist schwierig und erfordert genaue Untersuchungsprotokolle. Gerade bei Patienten mit atypischen Thoraxschmerzen wäre dies aber hilfreich und zeitsparend. T. G. Vrachliotis et al. haben eine solche Methode überprüft. Radiology 2007; 243: 368-376

Eingang in die Studie fanden 50 Patienten (16 Männer und 34 Frauen) im Durchschnittsalter von 51,5 Jahren, die sich in einer Notfallambulanz wegen atypischer Brustschmerzen vorstellten. Sämtliche Teilnehmer wurde mit einer 64-Schicht-CT untersucht, wobei in einem Durchgang Pulmonalarterien, Koronararterien und thorakale Aorta mit Kontrastmittel dargestellt wurden. Die Patienten erhielten hierfür zunächst einen Betablocker, um die Herzfrequenz auf maximal 65/min zu begrenzen. Anschließend wurden 130 ml iodhaltiges Kontrastmittel verabreicht (100 ml mit 5 ml/s und 30 ml mit 3 ml/s). Die Untersuchung erfolgte von caudal nach cranial. In der Folge bestimmten die Autoren das Enhancement der 3 Gefäßbereiche, wobei als diagnostische Schwelle ein Wert von 250 HU galt. Zudem beurteilten sie das Enhancement durch Koronarvenen und rechten Vorhof, um eventuelle Interferenzen abzuschätzen.

Wegen Artefakten wurden 8 Patienten von der Analyse der Koronararterien ausgeschlossen, sodass für die Auswertung nur die Daten von 42 Teilnehmern vorlagen. Bei den beiden anderen Gefäßgebieten fielen 4 Patienten weg, was in 46 auswertbaren Untersuchungen resultierte. Die mittleren gepoolten Werte betrugen für die Koronararterien 288,9 ± 64,8 HU, für die Pulmonalarterien 316,4 ± 79,9 HU und für die thorakale Aorta 329,9 ± 63,3 HU; sie lagen somit signifikant höher als die vorgegebene diagnostische Schwelle von 250 HU. Das Enhancement der Koronarvenen beeinflusste die Darstellung der Koronararterien nicht negativ. Auch Streifenartefakte des rechten Vorhofs machten nahezu keine Probleme und überschnitten sich nur in einer Untersuchung mit der rechten Koronararterie.

    >