Giemende Atemgeräusche bei Kindern gehören zu den häufigen, oft schon frühkindlichen
Krankheitssymptomen. Oft sind sie im Rahmen von Virusinfekten der oberen Luftwege
zu hören, aber auch zunächst ohne erkennbare Ursache. Ob sich diese Symptomatik "auswächst"
oder in ein chronisches Asthma einmündet, dieser Frage ging Gail G. Shapiro in den
USA nach. J Allergy Clin Immunol 2006; 118: 562-564
Die Autorin fand 5 Studien, in denen giemende Kinder, Säuglinge und Kleinkinder zum
Teil bis ins Erwachsenenalter hinein unter regelmäßiger Aufzeichnung asthma- und allergiebezüglicher
Labor- und Funktionsdaten ärztlich begleitet wurden. In allen Studien finden sich
übereinstimmend Risikofaktoren, die eine Entwicklung zum schweren chronischen Asthma
bronchiale anzeigen. Es sind dies: bereits bestehende atopische Erkrankungen wie Rhinitis
allergica, atopisches Ekzem und Eosinophilie, nachweisbare Sensibilisierungen gegen
Umweltallergene sowie dauernde Reduktion der Lungenfunktion in früher Kindheit auch
außerhalb von Krankheitsexazerbationen. Weitere Risikofaktoren sind weibliches Geschlecht,
Raucher in der Familie, Asthma bronchiale der Eltern. Je früher das Giemen auftritt,
desto schlechter ist die Prognose. Tritt kindliches Giemen dagegen nur episodenhaft
zusammen mit Infekten der oberen Luftwege auf, so ist in der Regel im Adoleszenz-
und Erwachsenenalter kein Asthma bronchiale zu erwarten.
Referiert und bewertet von Dr. Dieter Bruchhausen, Wuppertal