Studien zeigen, dass eine rechtsventrikuläre Dysfunktion im Rahmen einer akuten Lungenembolie
mit der Mortalität nach 30 Tagen korreliert. Kürzlich prüfte eine niederländische
Arbeitsgruppe, ob eine Multidetektor-Row-CT (MDCT) zur Diagnose einer rechtsventrikulären
Dysfunktion bei Patienten mit Lungenembolie beitragen kann. Radiology 2007; 242: 78-84
Rezidivierende Lungenembolie eines 54-jährigen Patienten. Prospektive Studien sollen
den prognostischen Wert der Multidetektor-Row-CT untersuchen (Bild: Thiemes Innere Medizin, Thieme 1999).
H. Dogan et al. untersuchten 66 Patienten, bei denen klinisch der Verdacht auf eine
Lungenembolie (LE) bestand. Bei allen Patienten wurde eine MDCT mit dem Kontrastmittel
Iobitridol durchgeführt. Dabei wurden Schnittbilder des gesamten Brustraumes in Abständen
von 0,5 bzw. 1,0 mm angefertigt. Zudem wurde eine retrospektive, EKG-synchronisierte,
dynamische kardiale MDCT mit Kontrastmittel durchgeführt, um die ventrikuläre Funktion
zu bestimmen.
Bei 29 der 66 Patienten diagnostizierten die Radiologen eine LE. In 17 Fällen war
die Embolie zentral, in 12 Fällen peripher lokalisiert. Bei Patienten mit LE waren
ein deutlich größeres enddiastolisches rechtsventrikuläres Volumen (p = 0,01) und
eine deutlich niedrigere Ejektionsfraktion (p = 0,01) festzustellen. Die endsystolischen
rechtsventrikulären Volu-mina und das Verhältnis zwischen rechts- und linksventrikulärem
Volumen unterschieden sich signifikant bei Patienten mit zentraler und peripherer
Lungenembolie (p < 0,005): Patienten mit einer zentralen LE hatten im Durchschnitt
einen höheren Quotienten aus rechts- und linksventrikulärem Volumen als Patienten
mit einer peripheren LE. Diese Unterschiede waren anhand der nichtsynchronisierten
Bilder allerdings nicht auszumachen.
Fazit
Eine retrospektive EKG-synchronisierte MDCT kann die Diagnose einer rechtsventrikulären
Dysfunktion bei Patienten mit einer Lungenembolie erleichtern. Wie gut sich die Technik
für die Diagnose eignet, hängt von der Lokalisation der Lungenembolie ab. Die Autoren
empfehlen prospektive Studien, um den prognostischen Wert der Untersuchungstechnik
zu untersuchen.
Dr. Felicitas Witte, Basel