Rofo 2007; 179(11): 1104
DOI: 10.1055/s-2007-992838
Bildessay

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Mammografie - Weiterführende Diagnostik nach fast jedem 10. Screening

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Publication Date:
23 October 2007 (online)

 

Bei unklaren Befunden erfolgen nach dem Mammografie-Screening weitere Diagnoseschritte - von der Bildgebung bis zur Biopsie. Wie häufig und mit welchem Ergebnis eine weitere diagnostische Mammografie, eine Sonografie oder eine Biopsie zum Einsatz kommen, untersuchten P. A. Carney et al. anhand eines US-amerikanischen Registers. AJR Am J Roentgenol 2007; 188: 385-392

Basis waren die Daten von 584 470 Frauen, die in 6 amerikanischen Bundesstaaten an einem Routine-Mammografie-Screening teilgenommen und zuvor kein Mammakarzinom gehabt hatten. Zur Analyse der nachfolgenden Prozeduren wurden die Daten von 1 207 631 Routine-Mammografien mit den Daten zusätzlicher bildgebender Verfahren (diagnostische Mammografie oder Sonografie), invasiver Prozeduren und den Biopsieergebnissen verknüpft.

92% der Mammografie-Reihenuntersuchungen führten nicht zu weiteren bildgebenden Untersuchungen. Wurden weitere bildgebende Verfahren am selben Tag des Screenings eingesetzt, waren es häufiger Sonografien und seltener diagnostische Mammografien, als wenn die Patientinnen an einem anderen Tag erneut untersucht wurden(23,3 vs. 10,7% bzw. 8 vs. 21%).

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Biopsie vorgenommen wurde, schwankte zwischen 0,4% bei Screening-Untersuchungen ohne weitere Bildgebung und 20,1% bei Frauen, die am selben Tag des Screenings sowohl einer weiteren Mammografie als auch einer Sonografie unterzogen worden waren. Dies galt für Frauen, die keine Symptome hatten. Berichteten die Frauen dagegen am Tag der Reihenuntersuchung schon von Symptomen, lag die Biopsiewahrscheinlichkeit bei 2,1% ohne weitere Bildgebung und bei 18,9% nach diagnostischer Mammografie und Sonografie am selben Tag. Frauen mit Symptomen wurden zwar häufiger ohne weitere Bildgebung einer Biopsie unterzogen, doch war der Anteil derjenigen, bei denen ein Mammakarzinom diagnostiziert wurde, geringer als bei symptomlosen Frauen, die sofort biopsiert worden waren (27,1 vs. 30%).

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mammakarzinom diagnostiziert wurde, war am höchsten bei Frauen, bei denen am Tag des Screenings bereits alle weiteren diagnostischen Prozeduren durchgeführt worden waren (37,6% bei Frauen ohne Symptome, 36,4% bei Frauen mit Symptomen). Die geringste Krebswahrscheinlichkeit ergab sich für die Frauen, die an einem anderen Tag und ausschließlich sonografisch nachuntersucht wurden (11,9% bei Frauen ohne Symptome, 17,1% bei Frauen mit Symptomen).

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