Präsidenteneditorial 2008

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

das vorliegende Heft der Zeitschrift für Gastroenterologie fasst die akzeptierten wissenschaftlichen Kurzfassungen zur 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und ihre Zuordnung zu den Sitzungen zusammen. Bei Durchsicht fällt die hohe Qualität und Breite der Forschung in unserem Fachgebiet auf. Das gesamte Spektrum von der grundlagen- und krankheitsorientierten Forschung bis zur klinischen Studie wird gleichwertig abgedeckt, sodass die Teilnahme an den Sitzungen und Posterbegehungen einen exzellenten Überblick über alle neuen Entwicklungen gibt.

Der gemeinsame Kongress Viszeralmedizin 2008, der die Jahrestagung der DGVS und die gemeinsame Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaften der DGAV zusammenfasst, ist geprägt von dem gewandelten Verständnis der an der viszeralen Medizin beteiligten Disziplinen für einander und für ihr Fach und soll das gelebte Miteinander reflektieren.

Einige Besonderheiten in der Programmgestaltung seien hier herausgestellt, um damit unser Konzept zu verdeutlichen.

Am ersten Kongresstag finden die Postgraduiertenkurse der DGVS (Notfall- und Intensivmedizin) und der DGAV (Allgemein- und Viszeralchirurgie) als wesentliche Instrumente der strukturierten Fortbildung statt. Dem wissenschaftlichen Nachwuchs wird besonderer Raum in Form eines eigenen Forums gegeben: In Workshops werden die Fördermöglichkeiten und die Planung von wissenschaftlichen Projekten auf unterschiedlichen Ebenen der klinischen Forschung diskutiert. Darüber hinaus werden sich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Originalvorträgen vorstellen. Eine Plenumsdiskussion mit prominenten Vertretern aus den relevanten Bereichen soll Probleme und Perspektiven aufzeigen.

In der Kongressstruktur ist das enge Miteinander von Gastroenterologen und Viszeralchirurgen in interdisziplinären Sitzungen evident. Gleichzeitig setzen die beiden großen Fachgesellschaften ihre eigenen Akzente. Dies wird durch Präsidenten- und Eröffnungssitzungen der DGVS und DGAV unterstrichen. Im Programm der DGVS mit der Sektion für gastroenterologische Endoskopie und der DGAV erfolgen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen orientiert am Fortschritt im Fachgebiet. Ein weiteres Novum dieses Kongresses ist, dass es zum ersten Mal gelungen ist, die Arbeitsgemeinschaften der DGAV mit ihren Jahrestagungen zum selben Zeitpunkt an einem Ort zusammenzuführen, was sich insbesondere im Hinblick auf die vielfältigen, praxisnahen Kursangebote widerspiegelt.

Die Programmgestaltung ist geprägt von dem Ziel, die Überführung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in allen Bereichen in die tägliche Anwendung zu ermöglichen und einen breiten Konsens durch die interdisziplinäre Diskussion zu erreichen.

Neben den zentralen Bereichen unseres Fachgebiets wird auch großer Wert auf Grenzbereiche gelegt, die für die Weiterentwicklung unseres Fachs von besonderer Bedeutung sind. Instrument hierfür war die enge Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung, der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin und der AG Gastrointestinale Pathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie.

Abgeschlossen wird der Kongress durch zwei große Plenumssitzungen, davon eine interdisziplinär, in denen die Fortschritte von ausgewiesenen Referenten nochmals konzentriert dargestellt werden. In einem Forschungsforum werden wissenschaftliche Ergebnisse vorgestellt, die bereits eine unmittelbare Anwendung in der Klinik gefunden haben und somit modellhaft für translationale Ansätze in der Viszeralmedizin gelten können.

Wir denken, dass dieser Kongress mit seinen verschiedenen Facetten – natürlich nicht zuletzt durch die aktive Mithilfe der Kongressteilnehmer – ein zukunftssicheres Konzept für eine interdisziplinäre Tagung darstellt.

Prof. Dr. Martin Zeitz
Präsident der DGVS 2008

Prof. Dr. Helmut Messmann
Vorsitzender der Sektion Endoskopie 2008

Prof. Dr. Hans-Peter Bruch
Präsident der DGAV 2008