Die neue Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie besteht nun zwei Jahre. Herausgeber
und Rubrik-Herausgeber, Autoren und Leser der Zeitschrift werden sorgfältig beobachtet
haben, welche Veränderungen sich vollzogen haben [1]. Für die Herausgeber sind diese durchweg positiv: Die Anzahl der eingehenden Manuskripte
ist gestiegen. Dementsprechend können noch mehr qualitativ hochwertige Manuskripte
publiziert werden.
Dies wird sich im Verlaufe der nächsten Jahre positiv auf den Impact-Faktor auswirken.
Für 2008 und 2009 wird es einen kombinierten Impact-Faktor geben, der sich auf beide
Zeitschriftentitel bezieht, die in den beiden relevanten Jahren zitiert wurden.
Besonders erfreulich ist, dass sich bereits innerhalb der kurzen Zeit ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen originär orthopädischen und originär unfallchirurgischen Arbeiten
eingestellt hat. Eine strikte Trennung ist bei vielen Themen ohnehin nicht möglich.
So ist z. B. der Riss der Rotatorenmanschette sowohl ein orthopädisches als auch unfallchirurgisches
Thema: So gesehen weisen zahlreiche Manuskripte eine orthopädisch-unfallchirurgische
Thematik auf und diese inhaltlichen Überschneidungen waren ja auch der Grund für die
neue Weiterbildungsordnung zum Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und letztendlich
für den Zusammenschluss der Gesellschaften [2].
Die Herausgeber sind also erfreut, dass sie in jedem Heft einen bunten Strauß von
Publikationen aus dem gesamten Bereich von Orthopädie und Unfallchirurgie anbieten
können, der die volle Breite des Faches widerspiegelt. Auch in diesem Heft findet
sich von der Kinderorthopädie über die Schmerztherapie, die Unfallchirurgie und die
Knieendoprothetik bis zur Grundlagenforschung ein großes Angebot von Originalarbeiten,
die die Leistungsfähigkeit des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie abbilden. In
vielen Fällen repräsentieren die Titelüberschriften Substrukturen des neuen Faches,
die sich nun auch im Gesamtvorstand der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DGOU) wiederfinden. Im Vereinsverband der DGOU sind nämlich auch
zahlreiche Sektionen vertreten, die für die zunehmende Spezialisierung des Faches
stehen. Die Herausgeber sehen es als eine wichtige Aufgabe an, die Sektionen in die
Arbeit der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie einzubinden. Die Leiter
der Sektionen sind Kraft ihres Amtes Mitglied im Beirat. Die Zeitschrift für Orthopädie
und Unfallchirurgie begleitet die DGOU und ihre Sektionen publizistisch und ist Forum
für ihre Ergebnisse und Arbeiten. So ist die Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
für jeden interessant, der sich über die aktuellen Entwicklungen dieser Fachgebiete
orientieren will. Ein Angebot nicht nur für den chirurgisch, sondern auch konservativ
tätigen Kollegen, wie die in diesem Heft veröffentlichten Beiträge zur Schmerztherapie
zeigen [3], [4], [5].
Dieses Heft zeigt auch, dass sich die Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
den aktuellen Themen stellt und diese mit eigenen Beiträgen bereichern kann. Die Diskussion
über iatrogene Schäden spielt derzeit in der Öffentlichkeit eine bedeutende Rolle.
Der einleitende Artikel aus der Kinderorthopädie über Fehler in der Diagnose und Behandlung
der Epiphysiolysis capitis femoris [6] belegt, dass die Zeitschrift durch gute Publikationen zur Fehleranalyse mehr zur
„Fehlerkultur“ beiträgt als mancher journalistische Schnellschuss. „Aus Fehlern lernen“
heißt, dass man zunächst darüber berichtet und spricht und zwar auf wissenschaftlichem
Niveau [7]. Dies geschieht in dieser Zeitschrift.
F. U. Niethard, Aachen
K. Weise, Tübingen