Rofo 2008; 180(2): 98
DOI: 10.1055/s-2008-1040354
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Kardiale CT-Angiografie - Hoher Anteil an Zufallsbefunden

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Publication Date:
25 January 2008 (online)

 

Mittels kardialer CT-Angiografie lässt sich beispielsweise nach einer Bypass-Operation überprüfen, ob die Gefäße durchgängig sind. Neben der Herzregion sind stets auch andere Bereiche des Körpers mit abgebildet, was unter Umständen Zufallsbefunde zur Folge hat. J. Mueller et al. untersuchten nun, wie häufig diese sind. AJR 2007; 189: 414-419

CT-Angiografie der großen Gefäße. Koronare Ansicht der großen thorakalen Gefäße einschließlich des Herzens in Volumen-Rendering-Technik bei einem Patienten nach aortokoronarer Bypassoperation (Bild: Thelen M, Erbel R, Kreitner K-F, Brkhausen J. Bildgebene Kardiodiagnostik. Thieme 2007).

Die Autoren begutachteten hierzu die Aufnahmen von 259 Patienten, die sich kurz nach einer aortokoronaren Bypassoperation einer kardialen CT-Angiografie unterzogen hatten, um die Durchgängigkeit der Gefäße zu überprüfen. Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 63,7 Jahre, 73,4% waren Männer. 40 Patienten hatten nach durchschnittlich 12,7 Monaten eine Kontrolluntersuchung. Neben der Frage, ob die Bypässe offen sind, suchten die Autoren auf den Angiografieaufnahmen auch nach kardialen und extrakardialen Zufallsbefunden.

51 Patienten (19,7%) hatten zumindest einen unerwarteten, potenziell signifikanten Befund, der eine therapeutische Intervention oder eine weitere Abklärung notwendig machte. Es handelte sich dabei in 24 (9,3%) Fällen um mindestens einen kardialen, in 34 Fällen (13,1%) um mindestens einen extrakardialen Befund. Die häufigsten kardialen Zufallsbefunde kurz nach der Operation waren mäßige oder ausgedehnte Perikardergüsse (n = 8), intrakardiale Thromben (n = 6) und parakardiale oder mediastinale Blutungen (n = 6). Bei den extrakardialen Anomalien handelte es sich hauptsächlich um Lungenrundherde (n = 9), Pneumonien (n = 6), Verlegungen der Trachea oder eines Lungenlappens durch Schleim (n = 6) und Lungenembolien (n = 5). Bei 17 Patienten (6,6%) fand sich mindestens ein verschlossener Bypass. Bei den 40 Kontrolluntersuchungen nach einem Jahr ergab sich bei 7 Patienten (17,5%) ein unerwarteter Befund, 4 (10,0%) hatten mindestens einen verschlossenen Bypass.

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