Rofo 2008; 180(2): 98-99
DOI: 10.1055/s-2008-1040355
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Unterschenkelthrombose - Demografische und klinische Charakteristika

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Publication Date:
25 January 2008 (online)

 

Obwohl der Dopplerultraschall zur Thrombosediagnostik in vielen Fällen die diagnostische Methode der ersten Wahl ist, wird die Sensitivität der Venografie nicht erreicht. Dies gilt insbesondere bei Unterschenkelthrombosen. Demografische Charakteristika, klinische Befunde und Bedeutung der präangiografischen Einschätzung waren Mittelpunkt der Untersuchungen einer britischen Arbeitsgruppe. Clin Radiol 2007; 62: 858-863

Die Mediziner untersuchten 1 572 Patienten an der radiologischen Klinik Edinburgh unter dem Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT). Davon waren 676 Männer und 896 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren.

Den häufigeren Einsatz der Venografie bei Frauen erklären die Autoren mit der niedrigeren Schwelle, sich für die Untersuchung zu entscheiden. Schwangerschaft, Antikonzeption und Hormonersatztherapie als anerkannte Risikofaktoren trügen hierzu bei. 51,9% der männlichen (n = 265) und 48,1% der weiblichen (n = 246) Patienten hatten nach dem angiografischen Befund eine tiefe Beinvenenthrombose. Damit war die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses für Männer etwa doppelt so hoch wie für Frauen (OR 1,7). Letztere waren bei der Diagnose signifikant älter (67 vs. 62 Jahre). Der grundsätzlich hohe Altersdurchschnitt sei durch häufigere Immobilität und die steigende Wahrscheinlichkeit maligner Erkrankungen zu erklären.

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