Notfall & Hausarztmedizin 2008; 34(1): 50
DOI: 10.1055/s-2008-1040387
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapieoptionen bei Diabetes mellitus - Analyse vergleicht Inkretin-basierte Antidiabetika

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Februar 2008 (online)

 
Inhaltsübersicht

In den letzten zwölf Monaten haben mit Exenatide, Sitagliptin und Vildagliptin gleich drei neue Substanzen die europäische Zulassung zur Behandlung des Typ-2-Diabetes erhalten. Die neuen Therapieoptionen basieren allesamt auf der Nutzung der physiologischen Eigenschaften der Inkretin-Hormone, vor allem des Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1). GLP-1 stimuliert bei Nahrungsaufnahme die Insulinsekretion, hemmt die Glukagonsekretion, verlangsamt die Magenentleerung, wirkt als Mediator der Sättigung und verringert den Appetit. Während Sitagliptin und Vildagliptin das GLP-1-abbauende Enzym DPP-4 (Dipeptidyl-Peptidase-4) hemmen, ahmt Exenatide die Wirkung des humanen GLP-1 nach und führt so zu einer Glukose-abhängigen Verstärkung der Insulinsekretion.

#

Ähnliche HbA1c-Senkung, Gewichtsreduktion nur unter Exenatide

Da bislang direkte Vergleichsstudien zwischen den Inkretinbasierten Antidiabetika fehlen, erlaubt jetzt ein indirekter Vergleich der publizierten Studiendaten eine bessere Abschätzung der Wirksamkeit der Substanzgruppen [1]. Insgesamt wurden 14 klinische Phase-III-Studien ausgewertet. Dabei wurde insbesondere der HbA1c-Effekt in Relation zum Ausgangs-HbA1c und zum HbA1c-Effekt der jeweiligen Vergleichssubstanz herausgearbeitet. Die Ergebnisse zeigen bei allen drei Antidiabetika eine gute klinische Wirksamkeit mit ausgeprägterer HbA1c-Senkung bei höheren HbA1c-Werten. Dabei scheinen die DPP-4-Inhibitoren eher eine Therapieoption für das Anfangsstadium der Erkrankung zu sein. Exenatide zeigte dagegen seine Wirksamkeit hinsichtlich der glykämischen Kontrolle sowohl im frühen als auch im weiter fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Das Inkretin-Mimetikum ist zudem das einzige Antidiabetikum, das zusätzlich zu einer Gewichtsreduktion führt - ein Effekt, der bei übergewichtigen oder adipösen Patienten in allen Krankheitsstadien ein wünschenswertes Therapieziel ist.

Quelle: Pressemitteilung der Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg

#

Literatur

  • 01 Bachmann OP . et al . Diabetologie. 2007;  2 315-320
#

Literatur

  • 01 Bachmann OP . et al . Diabetologie. 2007;  2 315-320