Diabetes aktuell 2008; 6(1): 34
DOI: 10.1055/s-2008-1061756
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neues Blutzuckermessgerät - Einfache Selbstkontrolle für ältere Menschen

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Publication Date:
11 March 2008 (online)

 
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In Deutschland wird die Zahl der Diabetiker derzeit auf mehr als sechs Millionen geschätzt - für 2010 beläuft sich die Vorhersage laut Prof. Dr. Thomas Haak, Bad Mergentheim, auf zehn Millionen Erkrankte. Bei diesen epidemischen Ausmaßen sind sehr unterschiedliche Menschen von der Stoffwechselstörung betroffen. Das Spektrum reicht vom jungen, aufgeschlossenen Typ-1-Diabetiker mit aktivem Lebensstil bis hin zum älteren, übergewichtigen Typ-2-Diabetiker mit ruhigem, inaktivem Lebensstil. Diese große Varianz will Abbott Diabetes Care in seiner Produktpalette abbilden. Daher bietet das Unternehmen seit November 2007 ein neues Blutzuckermessgerät an, das speziell auf die Bedürfnisse von älteren Patienten mit ruhigem Lebensstil zugeschnitten ist.

Das FreeStyle Freedom Lite verwendet - ebenso wie sein Vorgänger FreeStyle Lite - eine neue Generation von Teststreifen, die kein Codieren des Gerätes beim Anbruch einer neuen Packung mehr erfordert. Daher ermöglichen beide Geräte eine sehr unkomplizierte Messung: Einfach Blut auf den Streifen auftragen, Streifen in das Gerät schieben und Messergebnis ablesen. Darüber hinaus werden beim FreeStyle Freedom Lite die Geräteeinstellungen nur über zwei große Tasten eingegeben und die Daten auf einer Anzeige mit extra großen Displayziffern abgelesen, was die Anwendung vor allem auch für ältere oder durch Erkrankungen wie Sehstörungen eingeschränkte Patienten weiter vereinfacht. Zudem benötigt das Gerät mit 0,3 µl weltweit die geringste Blutmenge für eine Blutzuckermessung und das Ergebnis wird mit einer Wartezeit von etwa 5 Sekunden schnell angezeigt.

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Service für Ärzte, Beraterinnen und Patienten

In Kooperation mit dem Verband der Diabetes Berater/-innen in Deutschland (VDBD) und führenden Diabetologen bietet Abbott Diabetes Care zu folgenden Themen Seminare für Ärzte, Diabetesberaterinnen und Apotheker an: Ernährung (unter Leitung von Prof. Dr. troph. Ursel Wahrburg, Münster), diabetischer Fuß (unter Leitung von Dr. Hans-Ulrich Clever, Hamburg), Empowerment und Fitness.

Für Patienten hat Abbott Diabetes Care eine Website erstellt, die neben umfangreichen Informationen zum Diabetes und zur Blutzuckerselbstmessung eine kostenlose Hotline (0 800/5199 519) bietet. Außerdem können Erkrankte bundesweit Diabetologen, Fußeinrichtungen, Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen ermitteln, indem sie einfach ihre Adresse in einer Suchmaske eingeben. Aus einer großen, regelmäßig aktualisierten Datenbank werden die Einrichtungen in der Nähe angezeigt. Die Angebote finden sich unter: http://www.abbott-diabetes-care.de.

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Blutzuckerkontrollen für alle Patienten wichtig

Die Blutzuckerselbstkontrolle ist nach Angaben von Haak auch für Typ-2-Diabetiker eine wichtige Säule zur erfolgreichen Therapie. Denn nur wenn die angestrebten Zielwerte (Nüchternwert < 100 mg/dl, postprandialer Blutzucker-Anstieg < 140 mg/dl, HBA1c < 6,5-7 %) erreicht werden, lassen sich die ernormen Konsequenzen des Diabetes verhindern: Allein im Jahr 1998 gehörten nach der CODE-2-Studie [1] in Deutschland zu den Folgeschäden 44 400 Schlaganfälle, 27 900 Fuß-Amputationen, 27 000 Herzinfarkte, 8 300 neue Dialysefälle und 6 000 neue Erblindungen.

Daher sollte der Blutzucker nach Ansicht von Haak grundsätzlich immer dann durch den Patienten überprüft werden, wenn er seine Therapie anpasst, beispielsweise die Insulindosis wählt oder die Tablettendosis in Absprache mit dem Arzt verändert. Darüber hinaus hält er die Selbstkontrollen in Sondersituationen für wichtig, beispielsweise bei Krankheiten oder vor stärkerer körperlicher Belastung bzw. einer Situation, die bei einer Blutzuckerentgleisung gefährlich werden kann (z. B. Autofahren).

Außerdem können die Blutzuckerkontrollen laut Haak dazu beitragen, die Motivation für die Lebensstiländerungen (z. B. Ernährungsumstellung, regelmäßige Bewegung) zu fördern, die beim Typ-2-Diabetes häufig notwendig sind. Die genauen Zeitpunkte für die Blutzuckerselbstkontrollen müssen nach Angaben von Haak individuell und in Absprache mit dem Patienten festgelegt werden. Wie er hinzufügte, konnte in der ROSSO-Studie [2] deutlich nachgewiesen werden, dass selbst bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die kein Insulin erhalten, durch die Blutzuckerselbstkontrolle das Morbiditätsrisiko um 30 % und das Mortalitätstrisiko um 40 % reduziert wird.

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Erleichterung für die Diabetesberatung

Das neue FreeStyle Freedom Lite ist nach Ansicht der Diabetesberaterin DDG, Anja Müller, nicht nur für den Patienten, sondern auch für den Arzt bzw. die Diabetesberaterin eine große Erleichterung. "Es ist immer nicht so einfach, die Codierung zu erklären", so ihre Erfahrung. Auch in der geringen Blutmenge sieht sie einen Vorteil: "Der Patient muss nicht so häufig stechen und auch nicht quetschen oder melken, was den Wert verfälschen kann", so Müllers Begründung.

Petra Eiden

Quelle: Pressekonferenz "Abbott Diabetes Care auf dem Vormarsch: Mehr Selbstkontrolle für eine bessere Einstellung - Blutzuckermessung für Diabetiker jetzt noch einfacher und entspannter" am 26. Oktober 2007 in Berlin

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Literatur

  • 01 Liebl A . et al . Complications, co-morbidity, and blood glucose control in type 2 diabetes mellitus patients in Germany - results from the CODE-2 study.  Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2002 Jan;  110 (1) 10-16
  • 02 Martin S . et al . Self-monitoring of blood glucose in type 2 diabetes and long-term outcome: an epidemiological cohort study.  Diabetologia. 2006;  49 (2) 271-278
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Literatur

  • 01 Liebl A . et al . Complications, co-morbidity, and blood glucose control in type 2 diabetes mellitus patients in Germany - results from the CODE-2 study.  Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2002 Jan;  110 (1) 10-16
  • 02 Martin S . et al . Self-monitoring of blood glucose in type 2 diabetes and long-term outcome: an epidemiological cohort study.  Diabetologia. 2006;  49 (2) 271-278
 
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