Dialyse aktuell 2008; 12(1): 54
DOI: 10.1055/s-2008-1064895
Markt und Forschung

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Bluthochdrucktherapie - Telmisartan schützt die Nieren von Hypertonikern

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Publication Date:
11 March 2008 (online)

 
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Dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) wird eine zentrale Bedeutung in der Entwicklung der diabetischen Nephropathie beigemessen. Insbesondere Angiotensin II hat, neben seiner vasoaktiven und aldosteronstimulierenden Wirkung, auch Effeke auf die Nieren. Die Blockade dieses Systems durch Angiotensin-Rezeptorblocker führt deshalb nicht nur zu einer effektiven Blutdrucksenkung, sondern trägt auch zum Schutz der Nieren bei.

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Reduktion der Eiweißausscheidung

Der Angiotensin-II-Rezeptorantagonist Telmisartan hat sich diesbezüglich als besonders effektiv erwiesen, wie Prof. Roland Schmieder, Erlangen, anhand der Ergebnisse der AMADEO[1]-Studie belegte. In dieser randomisierten doppelblinden Untersuchung wurden 860 Typ-2-Diabetiker mit Blutdruckwerten über 130/80 mmHg, die bereits eine Nephropathie hatten, mit der jeweils höchsten zulässigen Dosis von 80 mg Telmisartan oder 100 mg Losartan behandelt.

Wie der Nephrologe berichtete, hatte sich nach einem Jahr bei vergleichbarer Blutdrucksenkung die Eiweißausscheidung im Urin mit Telmisartan um 29% reduziert, mit der Vergleichssubstanz Losartan dagegen nur um 20%. Ein Unterschied der signifikant sei, betonte Schmieder.

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Noch besserer Nierenschutz durch hohe Dosierung

Dass sich mit höheren Dosierungen ein besserer Schutz erreichen lässt, belegen unter anderem die Ergebnisse der INNOVATION[2]-Studie mit 527 Typ-2-Diabetikern, die eine Mikroalbuminurie hatten und teilweise unter Bluthochdruck litten.

Nach fast zwei Jahren Therapie war bei 17% der Hypertoniker aus der 80-mg-Gruppe die Mikro- in eine Makroalbuminurie übergangen. Von den Patienten, die 40 mg erhalten hatten, war dies bei 23% der Fall (bei Placebo waren es 50%). In der Subgruppe der Normotoniker sei es bei 11% der Teilnehmer in der 80-mg-Gruppe, bei 21% in der 40-mg-Gruppe und bei 44% in der Placebogruppe zu einem Übergang in eine Makroalbuminurie gekommen, so Schmieder. Bei welcher Dosis die obere Grenze liege, sei bislang noch unklar.

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Große Studie untersucht die Vorteile einer Kombination

Mehr Klarheit darüber, ob die komplette Blockade des RAAS mit Telmisartan und dem ACE-Hemmer Ramipril die Niere besser schützt als die Einzelsubstanzen, sollen die Ergebnisse von ONTARGET[3] mit mehr als 30 000 Patienten bringen. In diese Herz-Kreislauf-Studie, wurden erstmals auch nierenkranke Patienten mit Kreatininwerten bis 3 mg/dl aufgenommen. Ein sekundärer Endpunkt ist die Nephropathie. Die Ergebnisse werden zeigen, ob sich die atheroprotektiven Effekte von Telmisartan auch in einer Reduktion harter klinischer Endpunkte niederschlagen. Die Daten werden laut Schmieder im Frühjahr erwartet.

Birgit Matejka, München

Quelle: Satellitensymposium "Organprotektion bei kardiorenalem Syndrom", im Rahmen des 38. Kongresses der Gesellschaft für Nephrologie (GfN), veranstaltet von Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein

01 A comparison of telMisartan versus losArtan in hypertensive type 2 DiabEtic patients with Overt nephropathy

02 INcideNt to OVert: Angiotensin II receptor blocker, Telmisartan, Investigation On type II diabetic Nephropathy

03 ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial

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03 ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial