Dialyse aktuell 2008; 12(2): 76
DOI: 10.1055/s-2008-1076652
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Film zur Organspende vorgestellt - Die Dringlichkeit einer Spende deutlich gemacht

Martin Bischoff
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Martin Bischoff

Planegg

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Publication Date:
05 May 2008 (online)

 
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12000 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Organ, viele davon vergebens. Jeden Tag sterben drei Menschen noch auf der Warteliste. Wir wissen es alle - es gibt kaum Spenderorgane. Denn zu wenige Menschen besitzen einen Spenderausweis und zu viele Angehörige von Verstorbenen lehnen eine Spende ab. Zudem melden viele Kliniken Spender nicht, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet sind. Jedes Jahr werden etwa 2300 Nieren transplantiert, aber mindestens doppelt so viele wären notwendig, um die Wartezeiten zu verkürzen.

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Film gibt Transplantationsbeauftragten Material an die Hand

Diese sehr eindrücklichen Daten zur Situation in der Organspende entstammen einem Fachfilm der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) Bayern. Gefördert wurde dieser 40-minütige Film vom bayerischen Sozialministerium. Die vorrangige Intention hinter diesem Filmprojekt war, den Transplantationsbeauftragten an den Kliniken Material an die Hand zu geben, um notwendiges Fachwissen zum Ablauf bei der Organspende an Ärzte und Pflegende weiterzugeben. Der Film zeigt die verschiedenen Schritte im Ablauf einer Organspende auf und begleitet zwei Patienten auf der Warteliste. Der Film wurde zuerst an alle bayerischen Krankenhäuser mit einer Intensivstation verteilt.

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Wer ein Organ annimmt, muss auch zur Spende bereit sein

Herr Liebermann lebt seit 21 Jahren mit einem neuen Herzen und plädierte eindringlich für mehr Bereitschaft zur Organspende. Nur selten treffe er Personen, die ein Spenderorgan zur Linderung ihrer eigenen Leiden ablehnen würden. Diesem großen Interesse stünde aber auf der anderen Seite ein großes Maß an Ignoranz gegenüber. Wer ein Organ annehmen würde, müsste auch bereit sein, im Falle des Falles selbst zum Spender zu werden, forderte Liebermann.

Noch immer treffen nur wenige Menschen zu Lebzeiten für sich eine klare Entscheidung. Die Frage einer möglichen Organentnahme wird dann den Hinterbliebenen gestellt - eine schwere Last für diejenigen, die sich noch in tiefer Trauer um einen verlorenen Mitmenschen befinden. Der Organspendeausweis kann Angehörige von dieser schweren Entscheidung entbinden.

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