B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2008; 24(4): 139
DOI: 10.1055/s-2008-1076902
Editorial

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Editorial

K. Schüle
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 August 2008 (online)

Table of Contents

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    im 25. Jahr des Verbandes fragt man sich mehr als sonst, ob es denn einen Anlass zum „Jubeln” gibt und ob man mit Recht vom „Jubiläums-Jahr” sprechen darf. Ich werde Ihnen in diesem Editorial hierzu keine Antwort liefern. Um eine solche zu finden, lade ich Sie herzlich zu unserer Tagung am 19. / 20. September nach Köln in die Deutsche Sporthochschule, dem Gründungsort des Verbandes, ein! Hier haben wir die Gelegenheit, in verschiedenen Fachvorträgen und Workshops bereits am Freitagnachmittag mit gesundheitspolitischen Themen, die uns ganz direkt angehen, mit „hochkarätigen” Referenten zu diskutieren. Und falls es tatsächlich auch Grund zum Jubeln gibt, wollen wir dieses beim „Kölschen Abend” zwanglos fortsetzen. Die „Alten” werden sich gern an die früheren Kölner Tagungen und Abende erinnern, die „Jungen” von ihren Erfahrungen profitieren. Die früheren Kölner Tagungen waren neben dem fachlichen Austausch insbesondere durch die Freude auf ein Wiedersehen mit Gleichgesinnten gekennzeichnet. Ich bin sehr gespannt, ob wir vielleicht sogar eine Aufbruchstimmung erfahren.

    Aus meiner Sicht als ehemaligem langjährigem Vorstandsmitglied und als „Ehrenamtler”, was im Übrigen auf den gesamten Vorstand zutrifft, möchte ich hier nur auf einen Aspekt eingehen: die Vertretung der Mitglieder bei Kostenträgern und Leistungserbringern, kurz: auf die „politische Vertretung”. Der Verband hat sich diese Aufgabe zu einer seiner zentralen Verpflichtungen seiner Gründungsaufgaben gemacht, d. h. er hat sich von Anfang an als „Berufsverband” verstanden! Allerdings wurde schnell deutlich, dass es nicht nur um die Vertretung von „Akademikern” gehen konnte, wenn man im gesamten Feld der Bewegungstherapie „mitmischen” will. Und so kümmerte man sich schon bald auch um die Gymnastiklehrer mit einer speziellen Zusatzqualifikation, die ebenfalls noch keine politische Vertretung hatten, sich aber schon recht zahlreich in der Rehabilitation „bewegten”. Unter den „Akademikern” bestanden zunächst noch erhebliche Widerstände. Ich selbst gehörte mit zu diesen Bedenkenträgern.

    Erst nachdem wir mit der Dreiteilung „Konzeption – Realisation – Evaluation” eine klare Zuordnung der verschiedenen Berufsgruppen geschaffen hatten und damit den „Akademikern”, neben der Realisation, schwerpunktmäßig die Bereiche der Konzeption und Evaluation und den Gymnastiklehrern („Fachschülern”) die Realisation (Durchführung) zugedacht wurde, erreichte man einen weitestgehenden Konsens unter den Mitgliedern. Durch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen sollte zukünftig durchaus auch eine Durchlässigkeit vorstellbar sein.

    Gestartet wurde der Verband vor 25 Jahren auch wegen des Wirrwarrs von echten und Fantasie-Berufsbezeichnungen, die es für Sportlehrer im Bewegungsbereich gab und heute mehr denn je gibt. Mit der Bezeichnung „Sporttherapeut (DVGS)” sollte hier eine hohe Qualität und Transparenz für den Arbeitsmarkt geschaffen werden. Diesem Ziel sind wir ein Stück näher gekommen. Und dazu brauchen wir Sie alle. Wir alle sind hier aufgefordert, dieses hochgesteckte Ziel weiter zu verfolgen! Mit der Etablierung der neuen Bachelor- und Master-Studiengänge an den Fachhochschulen und Universitäten bis zum Jahr 2010 ist dem Verband wiederum eine ähnliche Aufgabe der Sichtung zugewachsen, da hier bisher so gut wie keine Transparenz über Ziele und Ausbildungsinhalte bundes-, geschweige denn europaweit, besteht.

    Mit der Auswahl der heutigen Heftbeiträge sind wir einerseits der wachsenden Bedeutung psychischer Erkrankungen gerecht geworden und haben andererseits mit zwei Artikeln zum Schulsport und ihrer Evaluation eine Thematik aufgegriffen, die immer aktuell ist, bei unseren Mitgliedern allerdings häufig nur am Rande Beachtung findet.

    Bis zur „Jubiläums-Tagung” am 19. / 20. September in Köln

    mit den besten Grüßen

    Ihr

    Klaus Schüle

    (Ehrenvorsitzender des DVGS)