Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2008; 3(4): 233-246
DOI: 10.1055/s-2008-1077515
Beckengürtel und untere Extremität

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Revisionsendoprothetik am Kniegelenk

V.  Gärtner1 , H.-P.  Scharf1
  • 1Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Universitätsklinik Mannheim
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Publication Date:
26 August 2008 (online)

Der künstliche Kniegelenkersatz zählt zu den erfolgreichsten Behandlungen im orthopädisch-unfallchirurgischen Fachgebiet. Nach 10 – 15 Jahren mittlerer Prothesenstandzeit kommt es jedoch in 3 – 8 % zu Versagensfällen, die eine Wechseloperation notwendig machen. Bei ca. 125 000 Implantationen von Kniegelenken im Jahr in Deutschland (www.bqs-qualitaetsreport.de/2006) ist die Revisionsendoprothetik mit 8546 Operationen im Jahr 2006 von zunehmender Bedeutung.

Revisionsoperationen sind für den Operateur intellektuell und handwerklich anspruchsvoller als die primäre Implantation einer Knieendoprothese. Sie benötigen ein höheres Maß an Prozesskoordination und eine breitere Palette von Instrumenten und Implantaten, um ein optimales Ergebnis für den Patienten zu erzielen. Somit zählen Revisionseingriffe auch zu den finanziell aufwendigen Eingriffen.

Die intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Ursachen des Implantatversagens und seiner Vermeidung führt aktuell zur Untersuchung neuartiger Oberflächenbeschichtungen und zur Entwicklung spezieller Revisionsendoprothesen.

Lockerungen der Prothesen sollten rechtzeitig erkannt werden, damit eine Wechseloperation vor einer ausgedehnten Destruktion des Knochenlagers durchgeführt werden kann. Wenn die an die Prothese angrenzenden Knochenareale bereits erheblich geschädigt sind, werden aufwendige Rekonstruktionen mit Knochentransplantationen oder die Verwendung von Spezialimplantaten notwendig.

Eine krankengymnastische Nachbehandlung zunächst in der behandelnden Klinik und anschließend in speziellen ambulanten oder stationären Rehabilitationseinheiten sollte stets erfolgen.

Nach der Revision einer Endoprothese entscheiden die Wundheilung, die knöcherne Integration der Implantate und das intraoperative bzw. schon vorhandene Weichteiltrauma über den Erfolg der Operation.

Literatur

Dr. med. Vera Gärtner

Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum
Universitätsklinikum Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1–3

Phone: 0621/383-4506

Fax: 0621/383-4549

Email: vera.gaertner@ortho.ma.uni-heidelberg.de

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