Dialyse aktuell 2008; 12(3): 162-169
DOI: 10.1055/s-2008-1079328
Pflege

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Für das Leben lernen - Schulung im nephrologischen Bereich

Learning for the benefit of life - Training in nephrologyStefanie Schlieben1
  • 1Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe, Isar-Amper-Klinikum, Klinikum München-Ost(Schulleitung: Dipl.-Pflegewirtin (FH) Stefanie Schlieben)
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 June 2008 (online)

Das Thema Schulung als Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten bietet ein breites Aufgabengebiet für professionell Pflegende. Beim lernzielorientierten Ansatz legt der Lehrende die Ziele fest, die der Lernende erreichen soll. Bei komplexen Lernsituationen, wie sie sich im Verlauf einer chronischen Krankheit ergeben, greift dieser Ansatz aber zu kurz. Der konstruktivistische Ansatz der Pädagogik geht davon aus, dass Patienten dann lernen, wenn sie sich Veränderungen ausgesetzt sehen. Es ist wichtig, sich in den Patienten hineinzuversetzen und ihm die Möglichkeit zu bieten, das Neue in seine Anschauungen zu integrieren und sich auf Prozesse einlassen zu können. Ziel dabei ist, die Entwicklung der Selbstlernkompetenz und Problemfähigkeit zu fördern. Dabei sind ältere Menschen prinzipiell genauso lernfähig wie jüngere, sie benötigen jedoch besonders viel Zeit, Ruhe und Geduld.

The subject of training for the purpose of imparting knowledge and skill covers a wide range of tasks to be tackled by professional nurses. If the training course aims at defined targets, the instructor determines the targets to be achieved. However, this does not sufficiently cover all the complexities of a situation with which the pupil is required to be conversant in case of a chronic disease. The constructivist approach of teaching bases on the assumption that patients learn whenever they have to face changes. It is essential to appreciate the patient's thoughts and to give him a chance to integrate the new aspects of his situation and thus to enable him to appreciate necessary procedures. This aims at promoting the development of self-learning competency and the ability to tackle problems. Elderly persons are equally capable of learning as the younger ones while requiring plenty of time, quietness and patience.

Literatur

  • 1 Abt-Zegelin A.. Patienten- und Familienedukation in der Pflege. In: Deutscher Verein für Pflegewissenschaft (Hrsg.). Das Originäre der Pflege entdecken. Pflege beschreiben, erfassen, begrenzen. Sonderausgabe Pflege & Gesellschaft. Frankfurt: Mabuse 2003: 103-115
  • 2 Arnold R.. Deutungslernen in der Erwachsenenbildung. Pädagogische Materialien der Universität Kaiserslautern 1999: 1-32
  • 3 Arnold R.. Ich lerne, also bin ich. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme-Verlag 2007
  • 4 Bundesministerium für Gesundheit. Bundesgesetzblatt Teil 1 Nr. 36. Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege und zur Änderung anderer Gesetze. 2003
  • 5 De la Chaux C, Sailer M.. Die konzeptionelle Verankerung der Patientenorientierung in Patientenschulungs- und Anleitungsprogrammen, PR-Internet. 2002: 221-234
  • 6 Fit für die Dialyse, abzurufen unter www.fit-fuer-dialyse.de
  • 7 Quernheim G.. Spielend anleiten. München: Urban und Schwarzenberg 1997
  • 8 Siebert H, Seidl E.. Lernen im Lebenslauf. Technische Universität Kaiserslautern, unveröffentlichter Studienbrief EB 2006
  • 9 Sozialgesetzbuch, abzurufen unter www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05/index.php?
  • 10 Thomas B. et al. .Schulung und Anleitung in der stationären Krankenpflege zur Förderung der Selbständigkeit bei älteren Menschen, PR-Internet. 2005: 472-479

Korrespondenz

Stefanie Schlieben

Dipl.-Pflegewirtin (FH), Lehrerin für Pflegeberufe Bildungszentrum Isar-Amper-Klinikum Klinikum München-Ost

Casinostr. 74

85540 Haar

Email: stefanie.schlieben@iak-kmo.de

    >