Rofo 2008; 180(6): 502
DOI: 10.1055/s-2008-1079361
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Koronarangiografie - Welches ist das beste Zeitfenster?

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Publication Date:
26 May 2008 (online)

 

Mit den neuen Dual-Source-CTs lassen sich bessere zeitliche Auflösungen erreichen, was gerade in der CT-Koronarangiografie bedeutsam ist. Unklar ist bisher noch, wo genau das beste Zeitfenster für die Rekonstruktion liegt. H. Seifarth et al. gingen dieser Frage nach. AJR Am J Roentgenol 2007; 189: 1317-1323

Hierfür untersuchten die Autoren 90 konsekutive Patienten mit atypischem Brustschmerz oder stabiler Angina, die sich einer CT-Koronarangiografie unterzogen. Keiner der Teilnehmer erhielt vor der Untersuchung Betablocker. Die Daten wurden über das gesamte RR-Intervall in 5%-Schritten rekonstruiert. 2 unabhängige Untersucher begutachteten anschließend die 3 Hauptgefäße A. coronaria dextra (ACD), R. interventricularis anterior (RIVA) und R. circumflexus (RCX). Hierbei bestimmten sie das Zeitfenster mit den geringsten Bewegungsartefakten. Die Artefakte bewerteten sie auf einer Skala von 1 bis 5 (1 = keine Bewegungsartefakte, 5 = starke Bewegungsartefakte).

Die durchschnittliche Herzfrequenz aller Teilnehmer während der Untersuchung lag bei 68,7/min (43-119/min). Das mediane optimale Rekonstruktionsfenster in der Systole betrug für ACD, RIVA und RCX 35%, 30% und 35% des RR-Intervalls. Das mediane optimale Rekonstruktionsfenster in der Diastole lag für alle 3 Gefäße bei 75%. Die durchschnittlichen Werte der Bewegungsartefakte aus der 5-gliedrigen Skala ergaben bei den systolischen Rekonstruktionen 1,9 ± 0,8 (ACD), 1,7 ± 0,5 (RIVA) und 2,0 ± 0,6 (RCX). Für die diastolischen Rekonstruktionen lagen die entsprechenden Werte bei 1,7 ± 0,9 (ACD), 1,5 ± 0,6 (RIVA) und 1,6 ± 0,7 (RCX). Bei Patienten mit Herzfrequenzen unter 70/min waren die Bewegungsartefakte in der Diastole deutlich geringer als in der Systole (1,3 ± 0,4 vs. 1,9 ± 0,5). Bei Frequenzen über 80/min war dies genau umgekehrt (2,1 ± 0,6 vs. 2,6 ± 0,8).

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