Zusammenfassung
Hintergrund: Multizentrische Langzeitstudien mit hohen Fallzahlen nach Crossektomie
und Stripping der Vena saphena magna (VSM) liegen nicht vor. Den in mehreren Studien
und Registern erhobenen Daten zu den Rezidivraten der endovenösen Therapieverfahren
stehen außerordentlich heterogene Daten der operativen Therapie gegenüber.
Methode: In einer von der Arbeitsgemeinschaft für Venenoperationen (VOP-AG) der Deutschen
Gesellschaft für Phlebologie (DGP) initiierten prospektiven Multizenterstudie wurden
in 12 Zentren 841 Patienten (1 070 Extremitäten) mit einer Stammvarikose der VSM aufgenommen
und entsprechend einem streng standardisierten Protokoll operiert. Primärer Endpunkt
ist das hämodynamisch relevante saphenofemorale Rezidiv, definiert als eine Vene in
der Crossenregion (Durchmesser >5 mm, Reflux >0,5 sec) mit einer Verbindung zur V.
femoralis communis Sekundäre Endpunkte sind die Rate duplexsonografisch nachweisbarer
pathologischer Crossenrefluxe (Durchmesser <5 mm, Reflux >0,5 sec.), perioperative
Komplikationen und neu aufgetretene Varizen nach dem REVAS Klassifikation. Die klinischen
und duplexsonografischen Kontrollen erfolgten 7 bis 14 Tage, 3 bis 4 Monate und ein
Jahr postoperativ. Hiernach sind jährliche Kontrollen vorgesehen.
Ergebnis: Die Rate klinischer Rezidive lag 3–4 Monate postoperativ bei 1,1 % und ein
Jahr postoperativ bei 6,4 %. Die Rate duplexsonografischer Rezidive im Crossenbereich
betrug nach 3–4 Monaten 0,53 % und nach einem Jahr 2,24 %. Davon waren lediglich zwei
(0,29 %) ein Jahr postoperativ hämodynamisch relevant (Durchmesser >5 mm).
Schlussfolgerung: Die unter standardisierten Bedingungen vorgenommene Crossektomie
und Stripping-Operation weist im Verlauf bis zu einem Jahr eine geringe Rezidivrate
auf.
Schlüsselwörter
Crossektomie - Leistenrezidiv - prospektive Multizenterstudie