Zusammenfassung
Neben den klassischen vaskulären Ursachen von Ulzerationen an den Unterschenkel wie
einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und der chronisch venösen Insuffizienz
sind es vor allem die Vaskulitiden und Vaskulopathien, die sowohl diagnostisch als
auch therapeutisch oft zu einer Herausforderung werden. Die Erkrankungsgruppe rangiert
in der Häufigkeitsverteilung der Ursachen eines Ulcus cruris mit <10 % eher im Bereich
selten, ist aber von der Pathogenese, vom klinischen Bild, dem Verlauf und der Therapie
oft wesentlich komplexer.
Die in 2012 überarbeitete internationale Chapel Hill Consensus Conference (CHCC) Nomenklatur
der Vaskulitiden gibt einen ersten Eindruck über die Mannigfaltigkeit dieser Erkrankungsgruppe
und macht deutlich wie wichtig hierbei die Anamnese zur Diagnosefindung ist. In die
CHCC-Kategorisierung flossen die Ätiologie, die Pathogenese, das Kaliber des Gefäßes,
der Entzündungstyp, die hauptsächlich betroffenen Organe, die klinische Manifestation,
genetische Prädisposition und demografische Parameter mit ein.
Mit dieser Revision der ersten CHCC-Nomenklatur von 1994 fand eine wichtige Adaptierung
an die neusten Erkenntnisse statt. Die Gruppe der Vaskulitiden wird spezifischer eingeteilt,
dies erleichtert den Umgang mit dem Krankheitsbild im klinischen Alltag.
Die Vaskulopathien stellen eine weitere seltene Randgruppe innerhalb der Ursachen
eines Ulcus curis dar. Diese Erkrankungen sind oft ebenso komplex wie eine Vaskulitis
und müssen bei schwierig zu behandelnden Ulcera immer als Differenzialdiagnose mit
herangezogen werden.
Schlüsselwörter
Vaskulitis - Vaskulopathie - Ulcus cruris