Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(22): 1585
DOI: 10.1055/a-0560-3240
Editorial
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Herzschrittmacher und ICD – wichtige Kenntnisse für Nicht-Kardiologen

Pacemaker and ICD-Therapy – Relevant to the Non-Cardiologist
Nikolaus Marx
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Publication Date:
30 October 2018 (online)

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Prof. Dr. med. Nikolaus Marx

Die Implantation von Herzschrittmachern und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) zählt zu den häufigsten Operationen in Deutschland: Aktuell werden pro Jahr mehr als 75 000 Herzschrittmacher und mehr als 28 000 ICD implantiert. Patienten mit diesen Devices sind somit häufig in hausärztlichen und internistischen Praxen angebunden. Ein Grundverständnis der Therapie mit diesen Geräten ist daher auch in medizinischen Fachrichtungen außerhalb der Kardiologie wichtig.

Das vorliegende Dossier der DMW adressiert in 3 Übersichtsartikeln entscheidende Aspekte zur ICD- und Schrittmacherimplantation bei kardiologischen Patienten.

Der Artikel von A. Schlichting und N. Gosau befasst sich mit der leitliniengerechten Indikationsstellung der Therapie mit Schrittmachern und ICD. Praxisnah werden hier die verschiedenen Gründe für eine solche Device-Implantation zusammengefasst. Darüber hinaus besprechen die Autoren relevante Aspekte für die Weiterbetreuung der Patienten: zum Beispiel die Fragen, ob eine Kernspinuntersuchung (MRT) bei Herzschrittmacher-Patienten möglich ist, oder wie man die Geräte bei palliativen Patienten am Lebensende programmieren sollte.

D. Meyer zu Vilsendorf und Kollegen geben eine Übersicht über frühe sowie späte postoperative Komplikationen. Der ebenfalls sehr praxisnahe Artikel fasst zusammen, wie Device-Fehlfunktionen in der Erstversorgung – auch durch den Nicht-Kardiologen – erkannt werden können.

Im Rahmen der Weiterentwicklung der Schrittmacher- und ICD-Systeme bekommen kabellose Schrittmacher einen zunehmend erhöhten Stellenwert – denn Komplikationen wie Kabelbrüche oder Isolationsdefekte lassen sich hierdurch umgehen. Die Übersicht von A. Napp und S. Reith stellt diese neuen Konzepte mit ihren Vor- und Nachteilen sowie den möglichen Langzeitlimitationen vor.

In der Zusammenschau geben die Dossier-Artikel dieser Ausgabe der DMW einen praxisnahen, wertvollen Einblick in die Betreuung von Schrittmacher- und ICD-Trägern. Und sie unterstreichen zusätzlich die Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen Hausärzten und Internisten sowie Kardiologen und Herzchirurgen – insbesondere, wenn es zum Auftreten von Problemen bei diesen Patienten kommt.