intensiv 2023; 31(02): 60-61
DOI: 10.1055/a-1998-9985
Einblick

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Recycling chirurgischer Einweggeräte

UKB

In chirurgischen Operationen wird geschnitten, versiegelt und geklammert. Dabei kommen oft Einweggeräte zum Einsatz. Etwa 8000 Tonnen des Abfalls aus deutschen Krankenhäusern pro Jahr ist auf sie zurückzuführen. Dabei könnten laut der Weltgesundheitsorganisation ca. 85 Prozent der Krankenhausabfälle prinzipiell recycelt werden. Zusammen mit dem Start-up Resourcify hat das Universitätsklinikum Bonn (UKB) nun einen Weg zum Recycling dieser häufig benutzen Instrumente gefunden. Diese Neuerung bedeutet eine enorme Reduktion des Abfallaufkommens, denn Krankenhäuser gelten aufgrund der Nutzung vieler Einwegprodukte als fünftgrößte Müllproduzenten in Deutschland. Viele der Einweginstrumente aus dem OP enthalten hohe Metallanteile, die hervorragend wiederaufbereitet werden können. Alle nichtinfektiösen Einweggeräte werden mittlerweile in der Mikrobiologie des UKB sterilisiert. Im Anschluss holt eine Entsorgungsfirma die Geräte ab und statt der bisherigen Verbrennung erfolgt dann ein mechanisches Recycling. Etwa 80 Prozent des Materials kann somit stofflich wiederverwertet werden. „Wenn wir das wiederverwertbare Material auf zehn Kliniken am UKB hochrechnen, kommen wir auf fast 40 000 Kilogramm CO2 pro Jahr, die dadurch eingespart werden können“, so Dr. Jonas Dohmen, Facharzt der Klinik für Chirurgie am UKB.



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Article published online:
07 March 2023

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