Frauenheilkunde up2date 2025; 19(06): 589-607
DOI: 10.1055/a-2405-0758
Geburtshilfe und Perinatalmedizin

Placenta-accreta-Spektrum (PAS): Management der Placenta accreta, increta, percreta

Autoren

  • Kristina Bettecken

  • Tania Elger

  • Peter Jakubowski

  • Jan Pauluschke-Fröhlich

  • Harald Abele

  • Heike Preibsch

Das „Placenta-accreta-Spektrum“ (PAS) fasst die Plazentationsstörungen der Placenta accreta, increta und percreta in einem Begriff zusammen. Das Krankheitsbild reicht von einer abnormen Trophoblasteninvasion in das Myometrium (accreta) bis hin zu einer Invasion über die Uterusserosa hinaus (percreta). Folgen sind u. a. Blutungskomplikationen bei der Geburt. Die präpartale Diagnosestellung, der Aufbau eines multidisziplinären Managementkonzepts und eine dadurch bedingte suffiziente peripartale Logistik sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Behandlungsverlauf.

Kernaussagen
  • Im Begriff Placenta-accreta-Spektrum (PAS) werden folgende Plazentationsstörungen zusammengefasst: Placenta accreta, Placenta increta und Placenta percreta.

  • Weltweit hat die Inzidenz des PAS eine zunehmende Tendenz, vermutlich aufgrund der steigenden Kaiserschnittrate. Dabei ist die Placenta accreta die häufigste Form.

  • Das Krankheitsbild des PAS reicht von einer abnormen Trophoblasteninvasion in das Myometrium bis hin zu einer Invasion über die Uterusserosa hinaus.

  • Das Risiko der Entwicklung eines PAS steigt mit der Anzahl der vorausgegangenen Sectiones und abhängig vom Vorliegen einer Placenta praevia.

  • Den Goldstandard in der Diagnostik stellt die Sonografie durch einen erfahrenen Untersuchenden dar. Die MRT kann bei unklaren Ergebnissen ergänzend zum Einsatz kommen.

  • Bei der Geburtsplanung ist individuell über den Ort und Zeitpunkt der Entbindung sowie über das adäquate OP-Verfahren zu entscheiden.

  • Beim anästhesiologischen Management sind insbesondere größere Blutungen zu berücksichtigen und entsprechend Transfusionen zu planen.

  • Die postoperative Versorgung einer Patientin mit PAS ist anspruchsvoll und sollte interdisziplinär erfolgen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2025

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