physioscience 2025; 21(04): 164-173
DOI: 10.1055/a-2527-8074
Originalarbeit

Entrustable Professional Activities für die Physiotherapie: Mixed-Method-Studie zur Validierung von Prototypen

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English

Autoren

  • Gaby Baehler

    Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Schweiz
  • Helena Luginbuehl

    Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Schweiz
  • Stefan Zuber

    Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Schweiz
  • Angela Blasimann

    Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Schweiz
  • Irene Koenig

    Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Schweiz

Zusammenfassung

Hintergrund

Entrustable Professional Activities sind typische berufsspezifische Aktivitäten, die Studierenden anvertraut werden können, sobald sie den erforderlichen Selbständigkeitsgrad erreicht haben. Sie dienen dazu, die Lücke zwischen Kompetenzen und professionellem Handeln zu schließen. Obwohl Entrustable Professional Activities in der Schweiz bereits in der Medizin implementiert wurden, sind sie in der Physiotherapie noch kaum bekannt. Ein Pilotprojekt an der Berner Fachhochschule hat im Jahr 2023 Prototypen im muskuloskelettalen Fachbereich speziell für die Praxisausbildung von Studierenden des Bachelor of Science Physiotherapie entwickelt.

Ziel

Untersuchung der Validität der Prototypen sowie die Erforschung der Umsetzbarkeit des Konzepts für die Physiotherapie.

Methode

Für die Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein Mixed-Method-Ansatz gewählt. Die quantitative Validierung der Prototypen erfolgte mit dem Fragebogen „EQual Rubric for EPAs“. Im qualitativen Teil wurden in Fokusgruppen Fragen zur Umsetzbarkeit und den Bedürfnissen zukünftiger Nutzer*innen diskutiert und mittels Knowledge Mapping ausgewertet.

Ergebnisse

Quantitativ: 7 Expert*innen aus der Physiotherapie füllten den Fragebogen aus, es wurden 3 Fokusgruppen mit insgesamt 20 Teilnehmenden durchgeführt. Die Auswertung der Validierungsfragebögen zeigt einen Mittelwert über alle Prototypen von 4,42 von max. 5 Punkten. Mit Ausnahme der Aktivität „Patientenmanagement“ (3,96 Punkte) liegen alle Werte über dem a priori festgelegten Schwellenwert eines erfüllten Qualitätsanspruchs von 4,07 Punkten. Die Übereinstimmung bei der Bewertung unter den Teilnehmenden kann mit einem Intraklassen-Korrelationskoeffizienten von 0,77 (95 %-Konfidenzintervall = 0,07–0,83) als gut bewertet werden. Qualitativ: Ausgehend von den 4 Hauptthemen „Entrustable Professional Activities in der klinischen Ausbildung von Studierenden“, „Beurteilung der Prototypen“, „Gliederung Entscheidungsbaum“ und „Portfolio“ wurden 15 Subkategorien identifiziert.

Schlussfolgerungen

Die Prototypen und ihre Beschreibungen können als Grundlage für die zukünftige Weiterentwicklung dienen. Die Ergebnisse zeigen potenzielle Vorteile für die klinische Ausbildung von Studierenden, vorausgesetzt die Bedürfnisse der zukünftigen Anwender*innen werden berücksichtigt.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 20. Januar 2025

Angenommen: 11. Juni 2025

Artikel online veröffentlicht:
24. Juli 2025

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