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DOI: 10.1055/a-2624-7485
Bedeutung und Stellenwert der Katastrophenmedizin
Authors
Einleitung
Eine zunehmende Anzahl an Katastrophen macht eine Auseinandersetzung mit der medizinischen Versorgung von Katastrophenopfern notwendig. Die Katastrophenmedizin fußt auf der Notfallmedizin, ist jedoch durch den Mangel an Ressourcen und einer nicht nutzbaren Infrastruktur gekennzeichnet. Es bedurfte in der Vergangenheit der Überzeugung, dass bei einer Katastrophe letztendlich ein Arzt für die Überlebenssicherung und Wiederherstellung der Schadensopfer zuständig ist. Voraussetzung für die Durchführung einer Behandlung ist eine Priorisierung durch eine Triage. Die S2k-Leitlinie der AWMF „Katastrophenmedizinische präklinische Behandlungsleitlinie“ [1] bietet Orientierung für das medizinische Vorgehen. Ethisch und auch juristisch sind Beschränkungen der individuellen Versorgung berechtigt. Um bei einer Katastrophe kompetent therapieren zu können, bedarf es einer gesonderten Ausbildung z. B. durch spezielle Trainingskurse.
Die Anzahl und Häufigkeit von Katastrophen nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland hat in den zurückliegenden Jahren zugenommen und damit auch die Sensibilität der Bevölkerung für das Thema Katastrophenschutz ([Tab. 1], [Tab. 2]). Bei Katastrophen handelt sich um Natur-, aber auch um technische und Industriekatastrophen. Zu den Ereignissen mit einer großen Schadenslage gehören neben Natur- (z. B. Hochwasser, Sturm, Starkregen u. a.) und technischen Ereignissen (z. B. Störfälle in der Industrie, Brände, Strom- und Wasserausfall u. a.) auch Terroranschläge (z. B. Angriffe mit Messer und Waffen, Cyberangriffe u. a.). Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen kommen auch kriegerische Auseinandersetzungen ins Blickfeld. Katastrophenschutz erfordert einen ganzheitlichen Ansatz von Resilienz und Bevölkerungsschutz für alle Gefahren. Neben anderen, ganzheitlichen Maßnahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes sowie zur Resilienz spielt auch die medizinische Versorgung von Betroffenen eine wesentliche Rolle.
Publication History
Article published online:
08 October 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
 - 1 Deutsche Gesellschaft für Anaesthesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI). S2k-Leitlinie Katastrophenmedizinische präklinische Behandlungsleitlinie. Version 1.1. AWMF-Registernr.: 001–043. 30.04.2023 Accessed May 30, 2025 at: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/001-043
 - 2 DIN 13050:2021–10, Begriffe im Rettungswesen (ISO 8037–1:1986).
 - 3 Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). BBK-Glossar. Ausgewählte zentrale Begriffe des Bevölkerungsschutzes. (Praxis im Bevölkerungsschutz; ). 8. 2. Bonn: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe; 2018
 - 4 Sefrin P. Grundprinzipien: Abgrenzung Notfallmedizin–Katastrophenmedizin. In: Luiz T, Lackner CK, Schmidt J. et al. , Hrsg. Katastrophenmedizin. 2. München: Elsevier; 2024: 1-3
 - 5 Neitzke C. Indikation: fachliche und ethische Basis ärztlichen Handelns. Med Kl Intensivmed Notfallmed 2014; 109: 8-12
 - 6 Bundesverfassungsgericht. Beschluss des Ersten Senats vom 16.12.2021. AZ 1 BvR 1541/20.
 - 7 Deutscher Ethikrat. Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise. Ad-hoc-Empfehlung. 27.03.2020 Accessed May 30, 2025 at: https://www.ethikrat.org/publikationen/ad-hoc-empfehlungen/solidaritaet-und-verantwortung-in-der-corona-krise/
 - 8 Sefrin P. Medizinische Behandlung von Katastrophenopfern. NOTARZT 2024; 40: 131-132
 - 9 Pan American Health Organization. Mass casualty management systems: Strategies and guidelines for building health sector capacity. 2001 Washington, D.C.: PAHO/WHO Accessed May 30, 2025 at: https://iris.paho.org/handle/10665.2/27683
 
    
      
    