Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2025; 32(06): 279
DOI: 10.1055/a-2665-6147
Editorial

Von Zebras, Zeitschriften und Zimt

Authors

  • Natalie Hölzl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist mir eine große Ehre das letzte Editorial dieses Jahres an Sie zu richten.

Sie sind alle reisebegeisterte LeserInnen, die keine Überzeugung für Abenteuer und Erkundigungen in der Ferne benötigen. Ob zu Berge, im Wasser oder in der Luft, unsere Gemeinsamkeit besteht darin, die extremen, abgeschiedenen und unbekannten Terrains zu erkunden und hier unserer Berufung – der Medizin – nachzugehen.

Dies kann eine enorme Herausforderung sein! Im Frühjahr wurde das erste Forum „Rescue in difficult Environment“ in Italien veranstaltet. Dieses Forum vereinbart alle unseren Fachrichtungen und bot eine wundervolle Gelegenheit voneinander zu lernen. Unser Fachwissen und erlernte Notfalltechniken können vom Wasser in die Berge und Höhlen bis ins All transportiert werden. Unsere Fachzeitschrift, die FTR, stellt eine einzigartige Verbindung unserer Gesellschaften dar, die sehr wichtig und überaus wertvoll ist. Dass sie etwas ganz Besonderes ist, habe ich in den letzten beiden Jahren gelernt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und dem Stöbern in fremden und spannenden Fachgebieten.

In der Reise & Tropenmedizin lernen wir, bei symptomatischen Reiserückkehrern an wichtige und seltene tropenmedizinische Differenzialdiagnosen zu denken. Aber auf der Suche nach dem Zebra steckt manchmal auch eine Erkrankung dahinter, die gar nicht durch die Auslandsreise verursacht wurde. Sebastian Wendt und Kollegen präsentieren eine spannende Kasuistik.

Wie schaut die reisemedizinische Beratung in den deutschen Haus- und Kinderarztpraxen aus, und sind diese für Risikogruppen gewappnet? Die Studiengruppe um Jonathan Remppis präsentieren die Ergebnisse einer Umfrage zur reisemedizinischen Beratung für pädiatrische Risikogruppen.

Zum besseren Verständnis der Höhenphysiologie auf molekularer Ebene trägt der im Journal-Club zitierte Artikel von Zidan et al bei. Christoph Tannhof hat diesen für Sie aufgearbeitet.

Im August 2025 verletzte sich eine sehr erfahrene russische Bergsteigerin im Abstieg von einem 7000er in Kirgistan. Trotz verschiedener Bemühungen um ihre Rettung konnte kein Team erfolgreich zu ihr gelangen. Auch eine luftgebundene Rettung konnte trotz Vorhandensein von einsetzbaren Helikoptern nicht durchgeführt werden. Schlussendlich musste sie am Berg zurückbleiben. Eine Person, die zu ihrer Rettung aufbrach, verlor ihr Leben, weitere wurden verletzt. Wie gehen wir mit solchen Einsätzen um? Diese und weitere Fragen zur Rettung in großen Höhen beschäftigt die Internationale Kommission für Alpine Rettung. Vom diesjährigen Kongress berichtet die BExMed.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser vorliegenden bunt gemischten Ausgabe der FTR, eine wunderschöne Weihnachts- und Winterzeit und ein glückliches und gesundes Jahr 2026.



Publication History

Article published online:
05 December 2025

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