Zahnmedizin up2date 2025; 19(06): 465-477
DOI: 10.1055/a-2712-7243
Zahnerhaltung, Prävention und Restauration

Hauszahnärztliche Versorgung von Menschen mit Behinderung – Teil 2

Autoren

  • Guido Elsäßer

Im Sinne eines inklusiven Ansatzes in der allgemeinzahnärztlichen Praxis ist die Nutzung eines auf die speziellen Voraussetzungen und Bedürfnisse ausgerichteten Zusatz-Anamnesebogens sinnvoll. Einige wichtige Aspekte wurden dabei in Teil 1 dieses Beitrags behandelt, nun folgen Hilfestellungen und Tipps zur Verbesserung der Kommunikation und Förderung der Kooperation sowie zur täglichen Zahnpflege von Menschen mit Behinderung.

Kernaussagen
  • Um die besonderen Bedarfe und für die zahnmedizinische Betreuung relevanten Aspekte schnell identifizieren zu können, hat sich ein Zusatz-Anamnesebogen für Patienten mit Unterstützungsbedarf bewährt.

  • Bei eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit sind einfache Sprache und verschiedene Hilfsmittel sinnvoll.

  • Die Kooperationsbereitschaft sollte vor der eigentlichen Behandlung getestet werden, um das weitere Vorgehen entsprechend zu planen.

  • Bei nicht vorhandener Kooperation ist eine Behandlung in Allgemeinanästhesie je nach Indikation in Erwägung zu ziehen.

  • Probleme bei der Nahrungsaufnahme können auf Schluckstörungen und somit auf ein erhöhtes Aspirationsrisiko hinweisen.

  • Je nach Wohnform und Betreuungssituation durch unterstützende Personen ist die tägliche Zahnpflege mehr oder weniger gut gewährleistet.

  • Die unterstützte Zahnpflege kann durch das Praxisteam mit den Patienten gemeinsam mit den unterstützenden Personen trainiert werden.

  • Zuletzt gibt es besondere Situationen bei der Zahnpflege, die individuell berücksichtigt werden müssen.

  • Insgesamt ist ein individuelles Präventionskonzept zu entwickeln und dessen Umsetzung in der Zahnarztpraxis engmaschig zu überprüfen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. Dezember 2025

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