Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2025; 12(04): 194-195
DOI: 10.1055/a-2714-0902
Aktuell
Supraaortale Arterien

Kombinierter Therapieansatz für Karotis-Sinus-cavernosus-Fisteln

Karotis-Sinus-cavernosus-Fisteln (CCFs) sind pathologische Verbindungen zwischen den Halsschlagadern und dem Sinus cavernosus. Sie werden üblicherweise als direkt oder indirekt, mit hohem oder niedrigem Durchfluss oder nach der Barrow-Klassifikation eingeteilt. Eine CCF vom Barrow-Typ A ist eine direkte Verbindung mit hohem Durchfluss zwischen der A. carotis interna (ICA) und dem Sinus cavernosus. Arteriovenöse Fisteln vom Typ B, C und D werden als „indirekt“ bezeichnet, da sie Äste der ICA und/oder der A. carotis externa (ECA) mit dem Sinus cavernosus verbinden und in der Regel einen niedrigen Durchfluss aufweisen. Die Hauptsymptome der CCF sind Doppelbilder aufgrund einer Druckschädigung der für die Augenbewegung verantwortlichen Hirnnerven (III, IV und VI) im Sinus cavernosus sowie ein pulsierender Tinnitus. Exophthalmus, Chemosis, verminderte Sehschärfe und okuläre Schmerzen aufgrund einer Obstruktion des Abflusses aus der oberen Augenvene durch den arteriellen Zufluss aus der Halsschlagader sind ebenfalls häufig. Die Wahl der Behandlung hängt hauptsächlich vom Typ der arteriovenösen Fistel sowie den Symptomen des Patienten ab. Eine Behandlung sollte bei allen High-Flow- oder Barrow-Typ-A-Fisteln angeboten werden, da die Wahrscheinlichkeit einer Symptomverschlechterung hoch ist und intrakraniale Blutungen aufgrund einer zerebralen Venenstauung ein Risiko darstellen. Die Stent- oder Ballon-assistierte Coil-Embolisation des Sinus cavernosus gilt als Erstlinientherapie bei direkten CCFs.

Fazit

Die Studie der Autoren berichtet über eine alternative Therapiestrategie zur Behandlung der direkten CCF unter Verwendung eines PV-FD der neuen Generation in Kombination mit einer transvenösen Coil-Embolisation. Die hohe Erfolgsrate und die niedrige Komplikationsrate sind den Autoren zufolge ermutigend. Weitere Studien mit größeren Kohorten sind aber erforderlich, um Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen.



Publication History

Article published online:
02 December 2025

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