Lipoprotein(a) als prognostischer Marker für das Fortschreiten von Gefäßerkrankungen

Nichtkoronare Gefäßkrankheiten sind ein sich verschärfendes globales Public-Health-Problem und betreffen über 200 Millionen Patienten weltweit. Atherosklerotische extrakoronare Gefäßerkrankungen bleiben oft lange Zeit indolent, bevor sie zu krankhaften Komplikationen fortschreiten. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVK) der unteren Extremitäten und die Karotisstenose werden oft in späten Stadien diagnostiziert, betreffen überproportional viele Minderheiten und führen zu deutlich unterschiedlichen Behandlungsergebnissen. Das mangelnde Verständnis der Progression der extrakoronare atherosklerotischen Gefäßerkrankung trotz herkömmlicher lipidsenkender Therapien hat die Forschung zum proatherogenen Lipoprotein(a) [Lp(a)] vorangetrieben, das als primärer Plasmaspeicher für oxidierte Phospholipide dient und über entzündliche Prozesse zur Plaquebildung beitragen kann. Die Lp(a)-Konzentration bleibt im Laufe des Lebens stabil und stellt einen unabhängigen kausalen Risikofaktor für Atherosklerose dar.

Fazit

In der vorliegenden Studie untersuchten die Autoren den Zusammenhang zwischen erhöhten Lp(a)-Konzentrationen und dem Auftreten extrakoronarer atherosklerotischer Gefäßerkrankungen sowie dessen Nutzen bei der Identifizierung von Teilnehmern mit höherem Risiko für schwerwiegende atherosklerotische Komplikationen. Sie kommen zu dem Schluss, dass höhere Lp(a)-Konzentrationen nach Anpassung an gängige atherosklerotische Risikofaktoren sowohl mit paVK als auch mit Karotisstenose assoziiert sind. Unter Teilnehmern mit paVK sind hohe Lp(a)-Konzentrationen auch mit der Entwicklung eines schwerwiegenden unerwünschten Ereignisses an den Extremitäten verbunden. Diese Erkenntnisse sprechen laut der Verfasser der Studie stark dafür, die Wirkung von Therapien zur Senkung von Lp(a) bei Teilnehmern mit paVK und Karotisstenose zu untersuchen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und schwerwiegende Komplikationen wie Amputationen und Schlaganfälle zu verringern.

Publication History

Article published online:
02 December 2025