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DOI: 10.1055/a-2714-9027
Kernkompetenzen deutscher Physiotherapeut*innen für den Direktzugang
Muskuloskelettale Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Ursachen für Gesundheitsprobleme und verminderte Lebensqualität. Verzögerte Behandlungen verschlechtern den klinischen Verlauf und erhöhen die Kosten. Zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung könnte der physiotherapeutische Direktzugang eine Lösung darstellen. Es bleibt jedoch offen, welche differenzialdiagnostischen Kompetenzen Physiotherapeut*innen hierfür benötigen.
Ziel des Scoping-Reviews war es daher, zentrale Kernkompetenzen für Physiotherapeut*innen im Direktzugang zu identifizieren, zu kategorisieren und mit der deutschen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PhysTh-APrV) sowie dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) abzugleichen. Die Analyse von 61 Publikationen ergab 24 Kompetenzen in 5 Domänen.
Die Ergebnisse bieten eine erste Einschätzung zu Qualifikationsniveau und erforderlichen Kompetenzen für die Implementierung des Direktzugangs im deutschen Gesundheitssystem. Die identifizierten notwendigen Kompetenzen entsprechen DQR-Niveau 6 (Bachelor), werden aber durch die reguläre Fachschulausbildung (DQR-Niveau 4) nicht vollständig abgedeckt.
Als Limitationen werden u. a. genannt, dass möglicherweise relevante Informationsquellen übersehen wurden und keine der eingeschlossenen Studien aus Deutschland ist, was die direkte Übertragbarkeit einschränken könnte.
Arne Vielitz
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
16. Dezember 2025
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