Einfluss der Hebetechnik auf Schmerzen und Funktionseinschränkungen bei chronischen Rückenschmerzen

Menschen mit chronischen Rückenschmerzen (CLBP) berichten häufig über Schmerzen beim Heben. In Fachkreisen und der Öffentlichkeit gilt als sichere Hebetechnik oft das starke Beugen der Knie statt Vorneigen des Rumpfes. Hierfür gibt es jedoch kaum Belege. Zudem wurden Zusammenhänge zwischen Hebetechnik, Schmerzen und Funktion meist im Gruppenvergleich untersucht, wodurch individuelle Unterschiede nicht berücksichtigt wurden.

Aus diesem Grund untersuchten die Forschenden 5 Personen mit hebebedingten CLBP (2w/3m; Alter: 26–47 Jahre; Schmerzdauer: 4–15 Jahre). Über 9 Monate erfolgten wiederholte Messungen von Hebetechnik, Schmerzen und Funktion (ca. 1 Monat Baseline, 3 Monate Intervention, 3 Monate Follow-up). Die Intervention bestand aus 10 Sitzungen kognitiver funktioneller Therapie (CFT, 30–60 Minuten), durchgeführt von 2 spezialisierten australischen Physiotherapeut*innen.

Die Ergebnisse zeigten deutliche Unterschiede in den Hebetechniken, was die Notwendigkeit für individuelle Therapieansätze unterstreicht. Tendenziell waren geringere Schmerzen und Einschränkungen mit einer eher schnelleren, halb-hockartigen Hebebewegung verbunden, bei der der Rumpf nach vorne geneigt wurde. [Anmerkung: In dem Artikel sind detaillierte Grafiken und Bilder zur Hebetechnik der einzelnen Teilnehmenden].

Als Limitationen geben sie u. a. an, dass die spezifische Stichprobe die Übertragbarkeit einschränkt. Zudem lassen sich Veränderungen der Hebetechniken und Verbesserungen nicht allein der CFT zuordnen, da natürliche Schwankungen mitwirken können.

Arne Vielitz

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Article published online:
16 December 2025