Angewandte Nuklearmedizin 2025; 48(04): 237
DOI: 10.1055/a-2728-2298
Nuklearkardiologie
Editorial

Editorial

Autoren

  • Christian Pirich

    1   Klinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie, Universitätsklinikum Salzburg, Salzburg, Österreich

Diese Ausgabe von angewandter Nuklearmedizin widmet sich dem Themenschwerpunkt Nuklearkardiologie, welche weiterhin einen Eckpfeiler des Leistungsspektrums der klinischen Nuklearmedizin darstellt.

Der CME-Beitrag von Frau T. Kiener behandelt 3 etablierte Standardverfahren der Nuklearkardiologie: Der 1. Abschnitt zu der Myokard-Perfusionsszintigrafie nimmt auf die aktuellen Richtlinien der europäischen Fachgesellschaft (ESC) Bezug, ein weiterer fasst den Stand zur zunehmend in Anspruch genommenen kardialen Amyloid-Bildgebung zusammen, und der 3. Abschnitt befasst sich mit dem Endokarditis-Nachweis bei Patientinnen und Patienten mit Klappenersatz.

Den Evidenz-gesicherten Einsatzgebieten der methodisch anspruchsvollen kardialen Entzündungsdiagnostik mit 18F-FDG PET/CT widmet sich ein zusätzlicher Beitrag von C. Uprimny.

Die Methodenvielfalt in der Abklärung von Patientinnen und Patienten mit kardialen Erkrankungen kommt auch in den aktuellen Guidelines der ESC zur Darstellung; die Übersichtsarbeit von K. Hergan beschreibt das breite Indikationsspektrum radiologischer Verfahren. Lokale Expertise und rasche Verfügbarkeit diagnostischer Verfahren sind für die Auswahl und den Einsatz nuklearmedizinischer oder radiologischer Verfahren vielfach bestimmend.

Der Ausblick wird, wie in der Übersicht von Frau J. Diekmann sehr anschaulich dargestellt, durch den Einsatz neuer Radiopharmaka wie 68Ga-FAPI oder 68Ga-CXCR4 (Pentixafor) im Rahmen der PET/CT-Bildgebung bestimmt. Der Nachweis pathophysiologischer Erkrankungs- und Regenerationsmechanismen wie Inflammation und Fibrose reflektiert das Bemühen um weitere aussagekräftige Parameter zur Risikostratifizierung und -prädiktion, in diesem Fall dem Remodelling nach akutem Myokardinfarkt.

Zu guter Letzt eröffnet der Beitrag von H. Vija, wie mit dem Einsatz neuer Detektoren und der Implementierung von künstlicher Intelligenz methodische Schwächen der derzeitigen Verfahren adressiert werden können. Die Nuklearkardiologie zeigt sich damit erneut als Innovationstreiber für die SPECT-Bildgebung.

Ich wünsche Ihnen Vergnügen und Neugierde beim Lesen dieser Beiträge.

Christian Pirich



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. Dezember 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany