Frauenheilkunde up2date 2011; 5(4): 225-235
DOI: 10.1055/s-0031-1271590
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Schwangerschaft nach Mammakarzinom

B. Lawrenz, E.-M. Grischke, T. Fehm
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Publication Date:
23 August 2011 (online)

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Kernaussagen

Aufgrund der vorliegenden Datenlage sollte jungen Frauen nach lokal begrenzter Mammakarzinom-Erkrankung bei Kinderwunsch nicht von einer Schwangerschaft abgeraten werden, da die Schwangerschaft keinen negativen Einfluss auf die Prognose des weiteren Erkrankungsverlaufes zu haben scheint. Teilweise deuten die Daten sogar auf eine verbesserte Überlebensrate bei den Frauen hin, die nach der abgeschlossenen onkologischen Therapie ein Kind geboren haben.

Aufgrund einer etwas erhöhten Rate an Aborten, Früh- und Totgeburten sollte die Schwangerschaft bei diesen Patientinnen engmaschig überwacht werden.

Bezüglich der Gesundheit des Kindes sind aufgrund der vorausgegangenen Chemotherapie und / oder Hormontherapie keine nachteiligen Folgen oder ein erhöhtes Karzinomrisiko für das Kind zu erwarten. Eine Ausnahme stellt allerdings eine Mutation im Gen BRCA 1 und 2 dar.

Nach der Diagnose sollten mindestens 6 Monate bis zum Schwangerschaftseintritt abgewartet werden, tendenziell wird aber eine Latenzphase von 2 Jahren empfohlen. Dies gilt vor allem für Frauen mit Risikofaktoren für das Auftreten eines Frührezidivs.

Nach brusterhaltendem Vorgehen mit Radiatio der Restbrust besteht beim Stillen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Mastitis, auch ist die Milchmenge im Vergleich zur gesunden Seite reduziert.

Literatur

Dr. med. B. Lawrenz

Universitätsfrauenklinik Tübingen

Calwerstr. 7

72076 Tübingen

Email: barbara.lawrenz@med.uni-tuebingen.de