Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2012; 1(2): 203
DOI: 10.1055/s-0032-1315611
DGOOC
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Netzwerk Registerforschung gegründet

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Publication Date:
18 February 2013 (online)

Mittels einer Ausschreibung hat die DGOOC im Jahre 2011 geplant, Projekte der Versorgungsforschung zu unterstützen. Die eingereichten Projektvorschläge zeigten eine breite Fächerung verschiedener Einzelthemen, ohne dass sich diese einem gemeinsamen übergeordneten Thema zuordnen ließen.

Einige dieser Themen konnten jedoch unter dem Oberbegriff „Registerforschung“ zusammengefasst werden. Dazu zählten die Evaluation der konservativen Behandlung lumbaler Spinalkanalstenosen, das Outcome bei der Behandlung periprothetischer Infektionen des Hüftgelenkes oder das Sprunggelenkendoprothesenregister der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e. V. (D.A.F.). Daher fiel seitens der DGOOC die Entscheidung, ein „Netzwerk Registerforschung“ zu etablieren und mit insgesamt 200.000 Euro zu fördern.

Die Erfahrungen und Logistik des derzeit im Aufbau befindlichen Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) sollen auch weiteren vorhandenen und im Aufbau befindlichen Registern zur Verfügung gestellt werden; somit sollen Doppeldokumentationen vermieden werden. Hierzu zählen die Nutzung der Krankenkassenabrechnungsdaten zur Erhebung von Standzeiten, Komplikationen und Revisionseingriffen, die Erfahrung mit der entwickelten Produktdatenbank und die Etablierung der Schnittstellen zwischen dem Krankenhausinformationssystem (KIS) ebenso wie die Pseudonymisierung der Patientendaten für die Langzeitbeobachtung.

Bereits im Echtzeitbetrieb arbeiten das Schulterendoprothesenregister der Deutschen Vereinigung für Schulter und Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE) – derzeit mit Erhebung der Patienten über die krankenhausbezogene Patientenidentifikationsnummer, die eine Nachverfolgbarkeit über das versorgende Haus hinaus noch nicht zulässt – sowie das Sprunggelenkendoprothesenregister der D.A.F.. Letzteres verfügt bereits über eine versorgerunabhängige Patienten-ID.

Die DGOOC hat ein Netzwerk Registerforschung etabliert und fördert dieses mit 200.000 Euro.

Das EPRD befindet sich aktuell in der Vorbereitung der Pilotphase. Eine Erweiterung, die eine dezidierte Erfassung einzelner Therapieansätze periprothetischer Infektionen zulässt, ist bereits in Planung. Aufgrund der thematischen Nähe ist eine Ausweitung auf die Erfassung hüftgelenknaher Femurfrakturen in enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erwünscht.

Basierend auf einer multizentrischen, systematischen Erhebung von Komplikationen bei der Behandlung von Rheumatikern wird aktuell ein Rheumakomplikationsregister der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie e. V. (DGORh) aufgebaut.

Das Netzwerk Registerforschung beinhaltet darüber hinaus die Einrichtung eines Registers zur Evalutation der konservativen Therapie bei lumbaler Spinalkanalstenose. Die einzelnen Register mit ihren Eckdaten und verantwortlichen Ansprechpartnern sind in der [Tab. 1] zusammengestellt.

Ziel des Netzwerkes Registerforschung ist es, die bereits gemachten Erfahrungen und bestehenden Strukturen im Sinne eines Synergieeffektes für alle Beteiligten nutzbar zu machen, ohne dabei den individuellen Charakter jedes einzelnen Registers aus dem Auge zu verlieren.

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Tab. Vorhandene und in Aufbau befindliche Register