ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(10): 463
DOI: 10.1055/s-0032-1330861
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Alles digital oder was ?

Cornelia Gins
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Publication Date:
30 October 2012 (online)

Im letzten Editorial hatte ich schon erwähnt, dass in dieser Ausgabe CAD / CAM im Vordergrund stehen wird, mit dem Schwerpunkt auf Zahntechnik. Mal abgesehen von der Chairside-Herstellung von Zahnersatz durch den Zahnarzt betrifft auf CAD / CAM-Basis hergestellter Zahnersatz eher die Arbeit im Labor. Die Möglichkeit dieser Fertigung hat die Labore kräftig in Unruhe versetzt, doch die meisten haben sich inzwischen arrangiert und auch sehr viele Vorteile darin entdecken können. Kronen- und Brückenherstellung, ohne per Hand zu modellieren und zu gießen, kann die Fehlerquellen doch erheblich senken.

Wer kennt das nicht: Die Krone ist zu klein oder zu groß, die Brücke schaukelt. Nicht immer ist der Abdruck Schuld. Auch Gips & Co. reagieren auf Verarbeitungsfehler empfindlich. Vor allem in der Implantologie kommt dem Passive Fit eine große Bedeutung zu. Dass der fast nie mit der konventionellen Modellherstellung zu erreichen ist, konnten 2 zahntechnische Vorträge im Rahmen der DGZI-Tagung in Hamburg Anfang Oktober zeigen. Die Digitalisierung der Arbeitsschritte kann jetzt für gleichbleibende Qualität sorgen. Aber wie sieht der wirtschaftliche Aspekt für ein Labor aus? Rechnet es sich? Anhand einiger Beispiele gibt ein Beitrag eine Antwort.

Vollkeramische Versorgungen sind auf dem Wege, die Metallkeramik abzulösen. Zirkonoxid oder Lithiumdisilikat lassen sich mit dem CAM-Verfahren am besten bearbeiten. So waren Labore gewissermaßen gezwungen, den Trend nicht zu verpassen. Für beide Seiten hat nun eine Lernkurve begonnen, denn mit den neuen Materialien und Behandlungskonzepten entstanden auch neue Probleme. Chipping hat sich zum Unwort in der Praxis entwickelt. Ein Grund für diese Ausgabe, sich dieses Themas anzunehmen und Lösungsansätze für Labor und Praxis zu diskutieren.

Was noch fehlt in der Kommunikation zwischen Praxis und Labor, ist der Abdruck via Scanner. Auch an den ist gedacht im CME-Beitrag. Lassen Sie sich also entführen in den digitalen Workflow.

Ihre

Cornelia Gins